Ingeborg Bachmannâ??s Berlin speech Ein Ort für Zufälle (â??A Place for Coincidencesâ?), given on the occasion of accepting the Georg Büchner prize in 1964, remains an enigmatic, difficult to classify document of post-war German-language literature, and has been the subject of considerable controversy. The present commentary provides an introduction to the complex aesthetics of the text, taking into consideration its background in time, culture, and historical attitudes, along with its system of intertextual allusions. The commentary provides readers and scholars of Bachmann with a compendium of different interpretations of her work, and should stimulate them to seek new ways of understanding it.
Ingeborg Bachmanns Berlin-Text "Ein Ort für Zufälle" gilt noch heute als ein rätselhaftes, schwer einzuordnendes Dokument der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur, das allerdings im Zusammenhang mit der Neubewertung des Bachmann'schen euvres seit den 1980er Jahren eine breitere Rezeption als Schlüsseltext bzw. als 'Klassiker' der Berlin-Literatur erfahren hat. Der damit einhergehenden Kanonisierung bestimmter Passagen, die losgelöst zitiert und zu einem prominenten 'Argument' der Bachmann-Exegese erhoben wurden, steht die anhaltende Ausgrenzung weiter Teile des Gesamttextes aus dem wissenschaftlichen Diskurs gegenüber.
Der vorliegende Kommentar bietet eine Einführung in die komplexe Ästhetik des Werkes unter Berücksichtigung sowohl der zeit-, kultur- und mentalitätsgeschichtlichen Hintergründe als auch des intertextuellen Bezugssystems. Ausgehend von einer intensiven Auseinandersetzung mit der literaturwissenschaftlichen Diskussion um die Textsorte 'Kommentar', präsentiert die angewandte Kommentierungspraxis anhand von Überblicks- und Detailanalysen Perspektiven des Verstehens und Interpretationsangebote, die den derzeitigen Wissensstand widerspiegeln, aber auch neue Impulse geben.
Ingeborg Bachmanns Berlin-Text "Ein Ort für Zufälle" gilt noch heute als ein rätselhaftes, schwer einzuordnendes Dokument der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur, das allerdings im Zusammenhang mit der Neubewertung des Bachmann'schen euvres seit den 1980er Jahren eine breitere Rezeption als Schlüsseltext bzw. als 'Klassiker' der Berlin-Literatur erfahren hat. Der damit einhergehenden Kanonisierung bestimmter Passagen, die losgelöst zitiert und zu einem prominenten 'Argument' der Bachmann-Exegese erhoben wurden, steht die anhaltende Ausgrenzung weiter Teile des Gesamttextes aus dem wissenschaftlichen Diskurs gegenüber.
Der vorliegende Kommentar bietet eine Einführung in die komplexe Ästhetik des Werkes unter Berücksichtigung sowohl der zeit-, kultur- und mentalitätsgeschichtlichen Hintergründe als auch des intertextuellen Bezugssystems. Ausgehend von einer intensiven Auseinandersetzung mit der literaturwissenschaftlichen Diskussion um die Textsorte 'Kommentar', präsentiert die angewandte Kommentierungspraxis anhand von Überblicks- und Detailanalysen Perspektiven des Verstehens und Interpretationsangebote, die den derzeitigen Wissensstand widerspiegeln, aber auch neue Impulse geben.