Nach Jahrzehnten erbitterten und blutigen Kampfes gegen die Herrschaft der weißen Minderheit im Zeichen der Apartheid steht jetzt für Europas Öffentlichkeit die Frage im Vordergrund, ob "nationale Versöhnung" zwischen Schwarz und Weiß in Südafrika gelingt oder scheitert. Der Konflikt hat jedoch vor allem innerhalb der schwarzen Bevölkerungsmehrheit Wunden aufgerissen, insbesondere die Provinz Kwa Zulu hart an den Rand des Bürgerkrieges gebracht. Die Versöhnung zwischen der seit 1994 führenden Regierungspartei Südafrikas, dem ANC und der im Volk der Zulu verwurzelten Inkatha Freedom Party (IFP) ist für den Erfolg der südafrikanischen Demokratie ebenso wichtig wie das Auskommen mit der weißen Minderheit. Der Autor sieht eine vernünftige Lösung dieses Konflikts im gewaltfreien politischen Wettbewerb der beiden Parteien, bei gleichzeitiger Bereitschaft zur Zusammenarbeit nach den Regeln der Demokratie.