Hartmut Titze - 1944 geboren, mit seiner Familie aus Schlesien vertrieben, aufgewachsen in einem niedersächsischen Dorf und in Remscheid - versteht sein Leben schon früh als Bildungsauftrag. Das Studium der Kulturwissenschaften führt ihn 1964 nach Frankfurt am Main. Dort faszinieren ihn die großen Denker seiner Zeit, wie Adorno oder Habermas. Er beteiligt sich an der Studentenbewegung und nutzt letztendlich die Chance der 'Kriegskinder', einenDemokratischen deutschen Staat mit aufzubauen und einen ungeahnten Lebensstandard zu erreichen. Als Professor für Historische Bildungsforschung an den Universitäten in Göttingenund Lüneburg spürt er die große Gefahr, sich in den Wissenschaften zu verlieren - und verschafft der Forschung doch gerade in der jahrelangen akribischen Sammlung und Auswertung von Millionen von Daten zur Bildungsgeschichte wichtige neue Erkenntnisse.Ein schwerer Schlaganfall bei der Feier seines 50. Geburtstags bedroht Leben und Beruf. Doch Hartmut Titze kehrt an die Hochschule zurück. Aus der Krise entstehen tiefereEinsichten. Die Lebenserinnerungen 'Innen und Außen' nehmen den Leser mit auf eine Reise durch die deutsche Nachkriegsgeschichte. Die Verschränkung von Zeitgeschichte mit Lebens- undBildungsgeschichte - und deren Deutungen - fordert die volle Aufmerksamkeit. Die Vertiefung lohnt sich.
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