Innerhalb der aktuellen Phänomenologiediskussion bietet die von Michel Henry begründete Lebensphänomenologie die am weitesten radikalisierte Form. Entsprechend wird die affektive Selbstgewissheit der immanenten Leiberfahrung zum Ausgangspunkt der Analyse zentraler Lebensbereiche wie Kultur, Ökonomie, Religion, Ethik, Wissenschaft, Demokratie, Erotik und Animalität gemacht. Ziel ist dabei, für die global anstehenden Entscheidungen hinsichtlich einer Weiterentwicklung des gefährdeten "Lebens" Kriterien zu erarbeiten, die von jedem aufgrund seiner rein individuellen Lebensaffektion nachvollzogen werden können. Auf diese Weise wendet sich die - als Einführung wie Übersicht - gedachte Untersuchung an alle am Lebensphänomen interessierten Leser, auch über die Fachgrenzen der philosophischen Phänomenologie hinaus.