David Farrells irische Landschaftsfotografien kreisen um die schmerzhafte Suche nach den Überresten von 9 Menschen, die von der IRA vor ca. 20 Jahren ermordet und heimlich begraben wurden. In seinen sensibel fotografierten Bildern zeichnet Farrell das Porträt der Orte, an denen ab 1999 aufgrund von Angaben der IRA nach den Leichen gesucht wurde. Sie zeigen idyllisch gelegene, teilweise typisch irische Landschaften, die ihre Widersprüchlichkeit häufig erst auf den zweiten Blick preisgeben. Die Bilder sind doppeldeutig: Die Landschaft ist zwar sanft und wunderschön, aber auch gezeichnet von den Dingen, die sich dort zutrugen. Diese Mehrdeutigkeit der Landschaft, die sowohl Schönheit und Ruhe als auch Gewalt und Leid in sich hat, transponiert Farrell meisterhaft in Bilder von großer fotografischer Aussagekraft.