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Seit kurzem nimmt sich die germanistische Fachgeschichte vermehrt der jüngsten Vergangenheit des Fachs an. Die zeitliche Nähe dieses Untersuchungsbereichs zur Gegenwart birgt die Gefahr, das Bild, das man von ihm zeichnet, zu verzerren. Eine historische Rekonstruktion muss es sich daher zur Aufgabe machen, ihre Fragen nicht zugunsten eines aktuellen Bedürfnisses zu vereinfachen und ihren Gegenstand in seiner Komplexität zu beschreiben. Nur so kann bestimmt werden, welche Momente das Fach in einer gegebenen Zeit konstitutieren und welche der jeweiligen Bedingungen verloren gegangen sind, welche…mehr

Produktbeschreibung
Seit kurzem nimmt sich die germanistische Fachgeschichte vermehrt der jüngsten Vergangenheit des Fachs an. Die zeitliche Nähe dieses Untersuchungsbereichs zur Gegenwart birgt die Gefahr, das Bild, das man von ihm zeichnet, zu verzerren. Eine historische Rekonstruktion muss es sich daher zur Aufgabe machen, ihre Fragen nicht zugunsten eines aktuellen Bedürfnisses zu vereinfachen und ihren Gegenstand in seiner Komplexität zu beschreiben. Nur so kann bestimmt werden, welche Momente das Fach in einer gegebenen Zeit konstitutieren und welche der jeweiligen Bedingungen verloren gegangen sind, welche Möglichkeiten fortbestehen und welche reaktiviert werden könn(t)en. Der Band Innovation und Modernisierung setzt sich das Ziel, den ersten Teil dieser Aufgabe, die Rekonstruktion der Momente, anzugehen. Die zuerst auf einer Fachtagung vorgetragenen Einzelfalluntersuchungen porträtieren Einrichtungen und Forscherpersönlichkeiten der Germanistik in ihrer Modernisierungsphase. Überwiegend verfasst von Zeitzeugen, versuchen die Beiträge die Perspektive der damaligen Akteure nachzuzeichnen, ohne erneut in deren Rollen zu schlüpfen. Deutlich tritt die damals anwachsende Heterogenität des Fachs auf verschiedenen Ebenen - methodisch, politisch, organisatorisch - hervor. Zu den Ergebnissen des Bandes zählt, dass sich nicht nur signifikante Veränderungen auf den genannten Ebenen abspielten, sondern dass an verschiedenen Hochschulen aktive Gruppen, die auf der einen Ebene ähnlich ausgerichtet waren, hinsichtlich anderer Ebenen z. T. durchaus stark unterschiedliche Akzentuierungen und Problemgewichtungen vornahmen. Korreliert und einer Kritik unterzogen wurden die Darstellungen und Berichte in einer mitabgedruckten, umfangreichen Tagungsdiskussion.

INHALT
Klaus-Michael Bogdal / Oliver Müller
Innovation und Modernisierung in der Germanistik von 1965 bis 1980. Einleitung
Die ›langen Sechziger Jahre‹. Rahmenbedingungen der Fachgeschichte

Gabriele Metzler
Revolte und Reformen. Die Bundesrepublik in den sechziger und siebziger Jahren

Oliver Sill
Zwischen entwerteter Vergangenheit und ungewisser Zukunft. Germanistik und gesellschaftliche Modernisierung.
Ein Statement

Transformation eines Fachs

Uwe Peter Hohendahl
German Literature oder German Studies. Zum Paradigmenwechsel in der amerikanischen Germanistik

Siegfried J. Schmidt
Interdisziplinarität - Empirisierung - Medienorientierung: Stationen eines glücklichen Scheiterns

Denormalisierung / Normalisierung

Hans Peter Herrmann
Die Widersprüche waren die Hoffnung. Eine Geschichte der Reformen am Institut für Neuere deutsche Literaturgeschichte in Freiburg, 1956 bis 1977

Hans Wolf Jäger
Hölderlin-Edition an einer Gewerkschaftsuniversität

Neue Universitäten - Neue Germanistik?

Siegfried Grosse: Die Gründung der Abteilung für Philologie und des Germanistischen Instituts an der Ruhr-Universität Bochum. Ein kritischer Rückblick

Horst Peter Kasper
Glückauf, der Staiger kommt! Erfahrungen des Paradigmenwechsels von der werkimmanenten Interpretation zur Sozialgeschichte der Literatur

Wilhelm Vosskamp
Grenzüberschreitungen. Zur Entstehung und Konzeption des Bielefelder ›Zentrums für interdisziplinäre Forschung‹

Michael Vogt
Spaziergang von Münster nach Bielefeld. Landschaftsbilder und Innenansichten aus dem Studienalltag der 70er Jahre

Helmut Scheuer
Germanistik an der Gesamthochschule Siegen in den 70er Jahren. Vom Wert der Person für die Institution

Doris Rosenstein
Neue Horizonte - Zu meinem Germanistik-Studium an der Gesamthochschule Siegen in den 70er Jahren

Diskussionen der Tagung

Verzeichnis der Teilnehmer

Namenregister

Summary

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Autorenporträt
Prof. Dr. Klaus-Michael Bogdal ist Professor im Fach Deutsch an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.