Es gibt den Leib. Und: Ohne den Leib gibt es keine Innovationen bzw. genauer: Ohne den Leib gibt es weder soziale Praktiken des Innovationsmanagements noch solche des Innovierens, Produzierens, Konsumierens etc. Das Problem aktueller Theorien bzw. Konzepte zu organisationalem Verhalten und Innovationsmanagement besteht nun darin, dass deren Bausteine und Gedankengänge 'ausverleibt' sind: Die orthodoxe Managementlehre und ökonomische Theorie behandelt ihre zentralen Begriffe (Information, Ziele, Einstellung, Motivation, Präferenzen etc.) mentalistisch, d.h. als Zustände und Leistungen des…mehr
Es gibt den Leib. Und: Ohne den Leib gibt es keine Innovationen bzw. genauer: Ohne den Leib gibt es weder soziale Praktiken des Innovationsmanagements noch solche des Innovierens, Produzierens, Konsumierens etc. Das Problem aktueller Theorien bzw. Konzepte zu organisationalem Verhalten und Innovationsmanagement besteht nun darin, dass deren Bausteine und Gedankengänge 'ausverleibt' sind: Die orthodoxe Managementlehre und ökonomische Theorie behandelt ihre zentralen Begriffe (Information, Ziele, Einstellung, Motivation, Präferenzen etc.) mentalistisch, d.h. als Zustände und Leistungen des Bewusstseins oder des Geistes, der losgelöst von Körperlichem existiert. Die europäische cartesianische Erbsünde der Spaltung von Geist und Körper zu revidieren und Wissen als Moment einer leiblich fundierten sozialen Praxis zu entdecken, ist das zentrale theoretische Anliegen des Textes. Diese Revision ist nicht nur für die sozialwissenschaftliche Theoriebildung, sondern auch für betriebswirtschaftliche Belange relevant. Einerseits müssen Modellierungen sozialen Handelns, sozialer Ordnung und sozialen Wandels neu konzipiert werden; andererseits muss bei der Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen berücksichtig werden, welche leiblichen Akteure in welcher Art von Interaktion mit ihrer Umwelt diese Erzeugnisse hervorbringen und nutzen. In der Arbeit wird die Relevanz leiblicher Praxis und sozialer Praktiken insbesondere für die Entwicklung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen demonstriert. Die gewonnen Erkenntnisse werden so auf die Gestaltung wirtschaftlichen Handelns übertragen. Damit wird auch eine Verkürzung, wie sie in einigen Arbeiten zum embodied mind gemacht wird, vermieden: Die Relevanz der Körperlichkeit ist nicht nur auf 'niedere Prozesse' sensomotorischer Wahrnehmungserlebnisse zu beziehen, sondern muss im Hinblick auf die Strukturierung 'höherstufiger' Kognitionen erläutert werden. Anhand von Modellen aus der Hirn- und Kognitionsforschung sowie an konkreten Fallbeispielen wird deutlich gemacht, was es heißt, wenn Menschen einen Sachverhalt oder eine neue Idee verstanden haben: Verstehen kann nicht auf den Verstand oder eine andere mentale Entität reduziert werden - man muss es 'am eigenen Leib erfahren'.
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Inhaltsangabe
1;Geleitwort;6 2;Vor-Worte-Danksagung;10 3;Inhaltsverzeichnis;12 4;Einleitung;16 5;A Innovationsforschung und Innovationsmanagement: Aspekte, theoretische Modelle und Verfahren;22 5.1;1. Definitionen: Aspekte von Innovationen;23 5.2;2. Ausblendungen des Innovationsdiskurses - oder: Die dunkle Seite der Innovation;33 5.3;3. Ausgewählte Aspekte im Kontext der Innovationsforschung;39 5.3.1;3.1. Wissen, Lernen und Innovation;39 5.3.1.1;3.1.1. Allgemeines;40 5.3.1.2;3.1.2. Konzeption von Wissen und Lernen in ökonomischen Theorien;42 5.3.1.3;3.1.3. Wissen und Innovation I: Von Ressourcen und Kompetenzen...;55 5.3.1.4;3.1.4. Wissen und Innovation II: Konvertierung und Speicherung von Wissen;57 5.3.1.5;3.1.5. Wissen, Lernen und Nicht-Innovation;71 5.3.2;3.2. Zwecke und Mittel;76 5.3.2.1;3.2.1. Allgemeines;77 5.3.2.2;3.2.2. Das klassische Ziel- und Problemlösungsmodell der Wirtschaftswissenschaften;78 5.3.2.3;3.2.3. Die Paradoxie des Innovationsmanagements: Zielen auf das Unbekannte;81 5.3.2.4;3.2.4. Bewertungsprobleme von neuen Zweck-Mittel-Kombinationen;88 5.3.3;3.3. Technik und Technologie;90 5.3.3.1;3.3.1. Allgemeines über künstliche und kunstvolle Erzeugnisse;90 5.3.3.2;3.3.2. Zur Modellierung von Technik in ökonomischen Theorien;93 5.3.3.3;3.3.3. Technik in organisationstheoretischen Konzeptionen;95 5.3.3.4;3.3.4. Vom Technikdeterminismus zum Sozialdeterminismus;100 5.3.3.5;3.3.5. Neuere Techniktheorien;101 5.4;4. Klassifizierung der theoretischen Modellierung des Verhältnisses von Innovation und Organisation;104 5.4.1;4.1. Individualistische Modelle;105 5.4.2;4.2. Strukturalistische Perspektive;111 5.4.3;4.3. Interaktive Prozesstheorien;116 5.5;5. Verfahren und Methoden des Innovationsmanagements;122 5.5.1;5.1. Zur Kategorisierung von Verfahren des Innovationsmanagements;123 5.5.2;5.2. Die orthodoxe Sicht auf Verfahren: Effiziente Ressourcenallokation und effektive Organisation werden ermöglicht;125 5.6;6. Zusammenfassung;134 6;B Theorie sozialer Praxis;140 6.1;1. Abgrenzungshorizonte einer Theorie sozialer Praxis;142 6.1.1;1.1. Begriffsklärungen: Praktiken, Praktik und Praxis;143 6.1.2;1.2. Soziale Ordnung: zwischen Körper vs. Geist und Subjekt vs. Objekt;146 6.1.2.1;1.2.1. Kritik mentalistischer und intellektualisierender Erklärungen;147 6.1.2.2;1.2.2. Abgrenzung gegenüber materialistischer Reduktion;150 6.1.3;1.3. Praxistheorie und Pragmatismus;151 6.1.4;1.4. Fazit und roter Faden;154 6.2;2. Zur Körper-Geist-Debatte;158 6.2.1;2.1. Monismus;164 6.2.2;2.2. Dualismus;167 6.2.2.1;2.2.1. Eigenschaftsdualismus und die Gefahr des Epiphänomenalismus;168 6.2.2.2;2.2.2. Eigenschaftsdualismus als Perspektivendualismus - Begründungsstrategien gegen den Epiphänomenalismus;170 6.2.3;2.3. Die Scheinproblematik als Pointe des Kategorienfehlers - und der Erklärungslücke?;177 6.2.4;2.4. Identitätstheorien;180 6.2.4.1;2.4.1. Klassische Identitätstheorien: Token- und Typenidentität;181 6.2.4.2;2.4.2. Der computationale Funktionalismus als Variante identitätstheoretischer Ansätze;182 6.2.4.3;2.4.3. Neuronale Netze und Konnektionismus;189 6.2.5;2.5. Gibt es neuronale Korrelate des Bewusstseins?;193 6.2.5.1;2.5.1. Was zeigen binokulare Rivalitätsstudien?;194 6.2.5.2;2.5.2. Konsequenzen für die Konzipierung von Wahrnehmungsprozessen;203 6.2.5.3;2.5.3. Was können wir über neuronale Korrelate wissen? Eine kritische Würdigung;208 6.2.6;2.6. Das Körper-Geist-Problem: Versuch einer Reduktion;214 6.3;3. Von der Geist-Körper- zur Subjekt-Objekt-Relation;219 6.3.1;3.1. Einführung in die These;221 6.3.2;3.2. Die körperlich basierte Metaphorik des Denkens;226 6.3.2.1;3.2.1. Wie körperliche (Erfahrungs-)Muster Mentales strukturieren;227 6.3.2.2;3.2.2. Körpererfahrungen zwischen Natur und Kultur;232 6.3.2.3;3.2.3. Von der kulturellen Körpererfahrung zurück zur Natur?!;233 6.3.3;3.3. Vom verkörperten Geist zur leiblichen Erfahrung: Eine kleine Phänomenologie des L
1;Geleitwort;6 2;Vor-Worte-Danksagung;10 3;Inhaltsverzeichnis;12 4;Einleitung;16 5;A Innovationsforschung und Innovationsmanagement: Aspekte, theoretische Modelle und Verfahren;22 5.1;1. Definitionen: Aspekte von Innovationen;23 5.2;2. Ausblendungen des Innovationsdiskurses - oder: Die dunkle Seite der Innovation;33 5.3;3. Ausgewählte Aspekte im Kontext der Innovationsforschung;39 5.3.1;3.1. Wissen, Lernen und Innovation;39 5.3.1.1;3.1.1. Allgemeines;40 5.3.1.2;3.1.2. Konzeption von Wissen und Lernen in ökonomischen Theorien;42 5.3.1.3;3.1.3. Wissen und Innovation I: Von Ressourcen und Kompetenzen...;55 5.3.1.4;3.1.4. Wissen und Innovation II: Konvertierung und Speicherung von Wissen;57 5.3.1.5;3.1.5. Wissen, Lernen und Nicht-Innovation;71 5.3.2;3.2. Zwecke und Mittel;76 5.3.2.1;3.2.1. Allgemeines;77 5.3.2.2;3.2.2. Das klassische Ziel- und Problemlösungsmodell der Wirtschaftswissenschaften;78 5.3.2.3;3.2.3. Die Paradoxie des Innovationsmanagements: Zielen auf das Unbekannte;81 5.3.2.4;3.2.4. Bewertungsprobleme von neuen Zweck-Mittel-Kombinationen;88 5.3.3;3.3. Technik und Technologie;90 5.3.3.1;3.3.1. Allgemeines über künstliche und kunstvolle Erzeugnisse;90 5.3.3.2;3.3.2. Zur Modellierung von Technik in ökonomischen Theorien;93 5.3.3.3;3.3.3. Technik in organisationstheoretischen Konzeptionen;95 5.3.3.4;3.3.4. Vom Technikdeterminismus zum Sozialdeterminismus;100 5.3.3.5;3.3.5. Neuere Techniktheorien;101 5.4;4. Klassifizierung der theoretischen Modellierung des Verhältnisses von Innovation und Organisation;104 5.4.1;4.1. Individualistische Modelle;105 5.4.2;4.2. Strukturalistische Perspektive;111 5.4.3;4.3. Interaktive Prozesstheorien;116 5.5;5. Verfahren und Methoden des Innovationsmanagements;122 5.5.1;5.1. Zur Kategorisierung von Verfahren des Innovationsmanagements;123 5.5.2;5.2. Die orthodoxe Sicht auf Verfahren: Effiziente Ressourcenallokation und effektive Organisation werden ermöglicht;125 5.6;6. Zusammenfassung;134 6;B Theorie sozialer Praxis;140 6.1;1. Abgrenzungshorizonte einer Theorie sozialer Praxis;142 6.1.1;1.1. Begriffsklärungen: Praktiken, Praktik und Praxis;143 6.1.2;1.2. Soziale Ordnung: zwischen Körper vs. Geist und Subjekt vs. Objekt;146 6.1.2.1;1.2.1. Kritik mentalistischer und intellektualisierender Erklärungen;147 6.1.2.2;1.2.2. Abgrenzung gegenüber materialistischer Reduktion;150 6.1.3;1.3. Praxistheorie und Pragmatismus;151 6.1.4;1.4. Fazit und roter Faden;154 6.2;2. Zur Körper-Geist-Debatte;158 6.2.1;2.1. Monismus;164 6.2.2;2.2. Dualismus;167 6.2.2.1;2.2.1. Eigenschaftsdualismus und die Gefahr des Epiphänomenalismus;168 6.2.2.2;2.2.2. Eigenschaftsdualismus als Perspektivendualismus - Begründungsstrategien gegen den Epiphänomenalismus;170 6.2.3;2.3. Die Scheinproblematik als Pointe des Kategorienfehlers - und der Erklärungslücke?;177 6.2.4;2.4. Identitätstheorien;180 6.2.4.1;2.4.1. Klassische Identitätstheorien: Token- und Typenidentität;181 6.2.4.2;2.4.2. Der computationale Funktionalismus als Variante identitätstheoretischer Ansätze;182 6.2.4.3;2.4.3. Neuronale Netze und Konnektionismus;189 6.2.5;2.5. Gibt es neuronale Korrelate des Bewusstseins?;193 6.2.5.1;2.5.1. Was zeigen binokulare Rivalitätsstudien?;194 6.2.5.2;2.5.2. Konsequenzen für die Konzipierung von Wahrnehmungsprozessen;203 6.2.5.3;2.5.3. Was können wir über neuronale Korrelate wissen? Eine kritische Würdigung;208 6.2.6;2.6. Das Körper-Geist-Problem: Versuch einer Reduktion;214 6.3;3. Von der Geist-Körper- zur Subjekt-Objekt-Relation;219 6.3.1;3.1. Einführung in die These;221 6.3.2;3.2. Die körperlich basierte Metaphorik des Denkens;226 6.3.2.1;3.2.1. Wie körperliche (Erfahrungs-)Muster Mentales strukturieren;227 6.3.2.2;3.2.2. Körpererfahrungen zwischen Natur und Kultur;232 6.3.2.3;3.2.3. Von der kulturellen Körpererfahrung zurück zur Natur?!;233 6.3.3;3.3. Vom verkörperten Geist zur leiblichen Erfahrung: Eine kleine Phänomenologie des L
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