Papst Innozenz IV. (eigtl. Sinibaldus Fliscus) verfasste in der Mitte des 13. Jahrhunderts mit seinem Apparatus in V Libros Decretalium einen bis heute beeindruckenden Kommentar. In diesem wurden von Papst Innozenz IV. eine stilistisch völlig neue - ausführliche - Form des Kommentierens und inhaltlich ein Konzept der rechtmäßigen Eigentums- und Herrschaftsrechte von "Ungläubigen" entwickelt. Dies war nicht nur eine rechtspraktische und rechtsphilosophische Pionierarbeit. Als Papst betrieb der Autor hiermit geschickt europäische Innen- und Außenpolitik - und dies in der ansonsten kriegerischen Zeit der Mongoleneinfälle, der Kreuzzüge und des Papst-Kaiser-Konflikts. Die in diesem Werk behandelte Textstelle wurde als geistesgeschichtliche Grundlage für das später von Grotius u. a. entwickelte völkerrechtliche Souveränitätsprinzip prägend für die Weltgeschichte.