Das Archiv hat Konjunktur. War es früher lediglich ein Magazin, ein Aufbewahrungsort für Dokumente, eine Sammlung literarischer Hinterlassenschaften, so hat sich seine Funktion in den letzten Jahrzehnten radikal gewandelt.Wurden früher Schätze aus der Vergangenheit konserviert, öffnet sich das Archiv der Gegenwart: Beschränkte man sich auf den Erwerb von Nachlässen, werden heutzutage bereits Konvolute von jüngeren Autor_innen aufgenommen, womit dem Archiv eine Definitionsmacht bei der Kanonbildung zufällt. Nachlassbewusstsein ist bei Schriftsteller_innen ausgeprägter als in früheren Zeiten.…mehr
Das Archiv hat Konjunktur. War es früher lediglich ein Magazin, ein Aufbewahrungsort für Dokumente, eine Sammlung literarischer Hinterlassenschaften, so hat sich seine Funktion in den letzten Jahrzehnten radikal gewandelt.Wurden früher Schätze aus der Vergangenheit konserviert, öffnet sich das Archiv der Gegenwart: Beschränkte man sich auf den Erwerb von Nachlässen, werden heutzutage bereits Konvolute von jüngeren Autor_innen aufgenommen, womit dem Archiv eine Definitionsmacht bei der Kanonbildung zufällt. Nachlassbewusstsein ist bei Schriftsteller_innen ausgeprägter als in früheren Zeiten. Das Archiv bestimmt die literarische Produktion, sofern sich der Text selbst nicht gleich als Archiv versteht.Das Archiv entwickelt selbst kulturelle Praktiken, wird dank der Digitalisierung von Beständen zum virtuellen Ort der Wissensproduktion, durch die Ausstellung des Originals und seiner Aura andererseits zum Museum. Neben der Erweiterung traditioneller Archivarbeit um transnationale Forschungsfelder, Autorenbibliotheken und Verlagsarchive steht im Mittelpunkt des Bandes die Frage nach den Aufgaben eines Archivs im digitalen 21. Jahrhundert.
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Autorenporträt
Töteberg, MichaelMichael Töteberg (_1951 in Hamburg) war von 1978 bis 1987 Lektor beim Verlag der Autoren in Frankfurt a. M.; 1994 bis 2017 war er Leiter der Medienagentur des Rowohlt Verlags. Veröffentlichungen u. a.: "Rainer Werner Fassbinder" (2002), "Filmstadt Hamburg" (2016), "Babylon Berlin" (2018), Fatih Akin: "Im Clinch" (Mithg., 2019), "Rainer Werner Fassbindertransmedial" (Mithg., 2020).
Inhaltsangabe
- Michael Töteberg: Ein Gang durchs Archiv- Katrin von Boltenstern: "Niemals Germanisten ranlassen". Problematiken der Arbeit mit literarischen Nachlässen- Michael Schwarz: Adorno und die Archivierung des Ephemeren. Bemerkungen zu seinem Nachlass- Susanne Fischer: Reste und Ränder. "Nichtiges Zeug" im Nachlass-Archiv Arno Schmidts- Thomas Ehrsam: Vom Suchen und vom Finden. Erfahrungen in Nachlassarchiven- Holger Helbig / Katja Leuchtenberger / Antje Pautzke: Kann ich das sehen? Über Aufmerksamkeit und Ordnung im Umgang mit dem Uwe Johnson-Archiv- Stephan Lesker: "Das Archiv ist nutzlos, wenn wir es nicht auswerten". Walter Kempowski öffnet sein Archiv- Alexandra Vasa: Aus dem Archiv. Die Transformation von Dokumenten in der literarischen Fiktion- Sabine Wolf: "Wie man es erzählen kann, so ist es nicht gewesen". Archiv und Schreiben: Christa Wolf- Birgit Dahlke: Autor*innenbibliothek als Archiv? Die Privatbibliothek von Christa und Gerhard Wolf an der Humboldt-Universität Berlin- Franziska Galek: DDR-Verlagsarchive - alles nur Zensur? Einblicke in das Archiv des Henschelverlags Kunst und Gesellschaft im Literaturarchiv der Akademie der Künste- Christoph Hilse: Verlagsarchive erschließen die Welt. Neue Forschungsansätze in einer sich ändernden Bestandspolitik am Deutschen Literaturarchiv Marbach- Michael Töteberg: Die Erfindung der Nachkriegsliteratur. Verlagsinterna: Das Voten-Archiv des Rowohlt Verlags- Gustav Frank / Stefan Scherer: Zeitschriften als 'kleine Archive'. Geschichte, Stellenwert und Funktion des 'Kleinen' im 'großen' Archiv- Anneka Metzger: Mäandern in Archiven. Künstlerische Transformationen gespeicherten Wissens- Michael Töteberg: Auswahlbibliografie- Notizen
- Michael Töteberg: Ein Gang durchs Archiv- Katrin von Boltenstern: "Niemals Germanisten ranlassen". Problematiken der Arbeit mit literarischen Nachlässen- Michael Schwarz: Adorno und die Archivierung des Ephemeren. Bemerkungen zu seinem Nachlass- Susanne Fischer: Reste und Ränder. "Nichtiges Zeug" im Nachlass-Archiv Arno Schmidts- Thomas Ehrsam: Vom Suchen und vom Finden. Erfahrungen in Nachlassarchiven- Holger Helbig / Katja Leuchtenberger / Antje Pautzke: Kann ich das sehen? Über Aufmerksamkeit und Ordnung im Umgang mit dem Uwe Johnson-Archiv- Stephan Lesker: "Das Archiv ist nutzlos, wenn wir es nicht auswerten". Walter Kempowski öffnet sein Archiv- Alexandra Vasa: Aus dem Archiv. Die Transformation von Dokumenten in der literarischen Fiktion- Sabine Wolf: "Wie man es erzählen kann, so ist es nicht gewesen". Archiv und Schreiben: Christa Wolf- Birgit Dahlke: Autor*innenbibliothek als Archiv? Die Privatbibliothek von Christa und Gerhard Wolf an der Humboldt-Universität Berlin- Franziska Galek: DDR-Verlagsarchive - alles nur Zensur? Einblicke in das Archiv des Henschelverlags Kunst und Gesellschaft im Literaturarchiv der Akademie der Künste- Christoph Hilse: Verlagsarchive erschließen die Welt. Neue Forschungsansätze in einer sich ändernden Bestandspolitik am Deutschen Literaturarchiv Marbach- Michael Töteberg: Die Erfindung der Nachkriegsliteratur. Verlagsinterna: Das Voten-Archiv des Rowohlt Verlags- Gustav Frank / Stefan Scherer: Zeitschriften als 'kleine Archive'. Geschichte, Stellenwert und Funktion des 'Kleinen' im 'großen' Archiv- Anneka Metzger: Mäandern in Archiven. Künstlerische Transformationen gespeicherten Wissens- Michael Töteberg: Auswahlbibliografie- Notizen
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