Im Schreiben vermag der Mensch sich selbst auszudrücken im Sinne eines "ich schreibe, was ich bin". Aber Selbstbeschreibungen sind unweigerlich Selbstzuschreibungen. Sosehr sich der Schreibende auch zur Wahrheit bekennen mag, es wird nur seine eigene Wahrheit sein, die in seinen Text einfließt. Dies ist ein Problem der Autobiographie. Was aber, wenn ein solcher stets problembelasteter Versuch noch weiter getrieben wird, wenn nun der Schreibende seinerseits als Produkt und zugleich Instrument eines Schreibakts vorgestellt wird? Für diese Erzählform, sofern innerhalb eines Oeuvres systematisch angewandt, bietet sich der scheinbar paradoxe Begriff private Geschichte als heuristischer Terminus an. Er soll in erster Linie ein poietisches Verfahren kennzeichnen, das den Schreibakt auf der Figurenebene an ein regelrechtes Schreibprogramm koppelt.
Adalbert Stifter und Wilhelm Raabe haben sich dieses Verfahrens in je eigener Weise angenommen und es zu eigenständigen Modellen entwickelt.
Zum Autor/Herausgeber: Oliver Fischer studierte Germanistik, Linguistik und Politische Wissenschaften in München. Er promovierte dort 1998 mit der vorliegenden Studie. Seit 1996 ist er freiberuflich im Verlagsbereich tätig.
Zielgruppe: Literaturwissenschaftler, am Thema Autobiographie Interessierte
Adalbert Stifter und Wilhelm Raabe haben sich dieses Verfahrens in je eigener Weise angenommen und es zu eigenständigen Modellen entwickelt.
Zum Autor/Herausgeber: Oliver Fischer studierte Germanistik, Linguistik und Politische Wissenschaften in München. Er promovierte dort 1998 mit der vorliegenden Studie. Seit 1996 ist er freiberuflich im Verlagsbereich tätig.
Zielgruppe: Literaturwissenschaftler, am Thema Autobiographie Interessierte