Jonathan Querido wagt es nach fast neun Jahren sich seiner Vergangenheit zu stellen und reist auf einem großen Schiff nach Grönland. Dort hofft er auf seinen Vater zu treffen um sich wieder mit ihm zu versöhnen. Auf der Fahrt über das große Meer lernt er Shary kennen, die ihn gleich verzaubert. Aber
da er nicht alles von sich preisgeben kann, ist es schwer sich auf sie einzulassen.
Denn es gibt…mehrJonathan Querido wagt es nach fast neun Jahren sich seiner Vergangenheit zu stellen und reist auf einem großen Schiff nach Grönland. Dort hofft er auf seinen Vater zu treffen um sich wieder mit ihm zu versöhnen. Auf der Fahrt über das große Meer lernt er Shary kennen, die ihn gleich verzaubert. Aber da er nicht alles von sich preisgeben kann, ist es schwer sich auf sie einzulassen.
Denn es gibt da noch Pakkutaq, der vor Jahren im kalten Meer ertrank und ein völlig neues Leben begonnen hat.
Ein Leben aufgebaut auf Lügen und Geheimnissen, das ihn plötzlich wieder einholt…
Rezension/Meinung:
Das Buch ist scheinbar aus der Sicht zweier Menschen geschrieben: Einerseits erzählt Pakkutaq über seine Erlebnisse in der Vergangenheit 2011; über sein Leben, seine Erlebnisse und die Zeit mit seinem Vater. Auf der anderen Seite begegnet man Jonathan, einem jungen Mann, der 2020 wieder in seine alte Heimat kehrt um dort mit den Geistern der Vergangenheit abzuschließen.
Man folgt den beiden Männern in ihren Geschichten und merkt schnell, dass sie mehr verbindet, als es zu Beginn den Anschein hat.
Die zwei Leben sind so eng miteinander verbunden, dass sie zu einem zu werden scheinen.
Spannend erzählt die Autorin, wie sich die Leben entwickelt haben und was zu den finalen Ereignissen und harten Entscheidungen geführt hat. Man folgt den Worten und kann das Lesen kaum unterbrechen.
Neben der Hauptgeschichte, erfährt der Leser aber auch vieles über Grönland, was ich mit Begeisterung verfolgt habe, da ich sehr von den Ländern im Norden der Welt fasziniert bin. Die Beschreibungen von Eisbergen und der Natur vor Ort sind fast spürbar und die Kälte scheint sich im eigenen Körper zu verbreiten.
Doch hat Cornelia Franz auch die Zukunft der Natur und unserer Welt nicht aus den Augen verloren. Sie beschreibt, wie es ihrer Meinung nach einmal aussehen wird und die Veränderungen in den kommenden acht Jahren. Für die einen unwahrscheinliche Zukunftsmusik, ist den anderen klar, dass diese Vorstellungen der Wahrheit nur zu gut entsprechen.
Begeistert habe ich die Reisen der beiden Männer verfolgt – ihre Taten abgewogen und verstanden, dass auch Fehler, die man schon vor Jahren begangen hat, noch zu beheben sind.
Neben der Rückkehr in ein altes Leben und dem Abschließen mit der Vergangenheit, begegnet man ebenfalls einem neuen Leben und erfreut sich an dem Verlauf.
Was mich etwas stutzig gemacht hat ist, dass der junge Mann nach einer Straftat ohne große Strafe davon gekommen ist, denn im deutschen Recht würde sich das wohl etwas anders gestalten. Doch ist klar, dass die Geschichte sonst nicht ihr passendes und schönes Ende gefunden hätte.
Ein Buch über Freundschaft, Ängste, das Leben und mit einer unterschwelligen Botschaft, die dem einen oder anderen Leser vielleicht die Augen bezüglich der Zukunft auf unserer Erde öffnen wird. Eine Geschichte der Selbstfindung und des Überlebens mit vielen Wendungen, die am Anfang kaum ersichtlich sind und sich wie Puzzleteile ineinander fügen, so das sie Leser mit einem guten Ende des Lebens zurück - aber auch einen kritischen Blick auf die Zukunft werfen lässt.