Ein Job auf einer Bohrinsel ist alles, was sich die junge Ärztin Kristin Jorgensen erträumt hat! Ihren Beruf verbinden mit der grenzenlosen Freiheit, die ihr einzig das Meer bietet und das zusammen mit ihrem Bruder Marius, ist einfach das Beste, was sie sich erträumt hat. Doch eines Tages
verschwindet Marius spurlos auf der Insel 77. Alle reden von Selbstmord, doch das kann und will Kristin…mehrEin Job auf einer Bohrinsel ist alles, was sich die junge Ärztin Kristin Jorgensen erträumt hat! Ihren Beruf verbinden mit der grenzenlosen Freiheit, die ihr einzig das Meer bietet und das zusammen mit ihrem Bruder Marius, ist einfach das Beste, was sie sich erträumt hat. Doch eines Tages verschwindet Marius spurlos auf der Insel 77. Alle reden von Selbstmord, doch das kann und will Kristin einfach nicht glauben. Durch ihre Hartnäckigkeit kommt sie einer brutalen Verschwörung auf die Spur, die ihr am Ende wohl das Leben kosten wird.
Halvar Beck schreibt nicht nur sehr spannend, sondern auch intensiv und flüssig. Der Spannungsbogen vibriert direkt ab der ersten Seite und fesselt mich förmlich an die Zeilen. Ich fand es sehr interessant zu beobachten, wie das Buch erst von Verzweiflung ob des Verschwindens des geliebten Bruders geprägt ist, und mehr und mehr in eine nagende Angst kippt, als Kristin bewusst wird, das mehr hinter alledem steckt. Viel mehr. Das Buch changierend von Dunkel zu Düster und reißt mich in einen unentrinnbaren Sog.
Ich liebe Bücher, die auf der einen Seite grenzenlose Freiheit symbolisieren und auf der anderen so beklemmend geschrieben wurden, dass ich Platzangst bekomme. Denn was kann es faszinierenderes geben als eine Ölplattform? Umgeben von den Elementen, mitten im Meer, gibt es einfach keine Grenzen. Und genau das ist das Unheimliche: Denn mitten im Ozean gibt es keine Gesetze, außer dem Recht des Stärkeren und keiner kommt einem zur Hilfe, wenn diese benötigt wird. Dies muss die Ärztin Kristin Jorgensen schmerzlich erfahren. Ihr Bruder verschwindet auf der Bohrinsel 77 und alle wollen ihr Selbstmord einreden. Doch dies kann und will sie einfach nicht glauben. Halvar Beck spielt mit seinen Lesern. Er holt sie ganz nah an sich heran, schildert eindringlich und berührend die Geschichte von Kristin und kurz darauf wirft er sie in die Weiten des Ozeans. Die Mischung hat mir sehr gut gefallen. Einzig eine genauere Beschreibung der Ölplattform habe ich etwas vermisst, da es mir stellenweise schwer fiel, mich dorthin zu versetzen und sie mir bildlich vorzustellen.
Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht Kristin Jorgensen. Die Ärztin hätte in Norwegen jeden Job bekommen können, doch sie entscheidet sich ausgerechnet für eine Bohrinsel. Wie schon ihr Vater und ihr Bruder, scheint ihr die See im Blut zu liegen. Sie ist tief verwurzelt mit ihrer Familie und die Bindungen stark und ausgeprägt. Ihr Bruder Marius wirkt auf mich wie ein Lebemann, den man einfach mögen muss. Um so unverständlicher der Selbstmord. Doch das zu ergründende Geheimnis sät auch in mir Zweifel. Ich fand es schön zu beobachten, wie stark die Bindung zwischen den Geschwistern ist, denn Kristin zweifelt nie. Authentisch und lebensnah schildert Beck sie, so dass es mir sehr leicht fiel, eine Beziehung zu ihr aufzubauen, mit ihr zu leiden und mich an ihrer Seite auf die Suche nach der Wahrheit zu begeben.
Viele wollen ihr dies ausreden. Ganz vor ran Kapitän Skeide und sein Sicherheitschef Sam Braathen. Anfangs fand ich sie einfach nur unsympathisch mit ihrer rechthaberischen Art, aber dann wurde mir bewusst, dass anders eine von Männern dominierte Welt nicht zu führen ist. Wenn der Kapitän jedem Wehwehchen nach gibt, existiert seine Autorität bald nicht mehr. Doch ganz so gleichgültig fand ich auch eher ungewöhnlich.
Mein Fazit
Nervenaufreibend von der ersten bis zur letzten Seite!