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"Das Geld und die Sprache sind zween Gegenstände", schreibt Johann Georg Hamann und spielt damit auf eine besondere Nähe beider an. Wie alle Menschen haben sich auch die Dichter und Künstler mit dem Geld beschäftigt, beschäftigen müssen, sei es, daß sie viel davon hatten oder wenig. Die "Sehnsucht nach dem Esel mit dem Gelde" beseelt nicht nur manche Lieder in Des Knaben Wunderhorn, noch in Eichendorffs Resignation "Ich hab nicht viel hienieden, / Ich hab nicht Geld noch Gut" steckt eher die Hoffnung, es möge so schlimm nicht werden. Auch über die Einführung neuen Geldes haben die Dichter zu…mehr

Produktbeschreibung
"Das Geld und die Sprache sind zween Gegenstände", schreibt Johann Georg Hamann und spielt damit auf eine besondere Nähe beider an. Wie alle Menschen haben sich auch die Dichter und Künstler mit dem Geld beschäftigt, beschäftigen müssen, sei es, daß sie viel davon hatten oder wenig. Die "Sehnsucht nach dem Esel mit dem Gelde" beseelt nicht nur manche Lieder in Des Knaben Wunderhorn, noch in Eichendorffs Resignation "Ich hab nicht viel hienieden, / Ich hab nicht Geld noch Gut" steckt eher die Hoffnung, es möge so schlimm nicht werden. Auch über die Einführung neuen Geldes haben die Dichter zu den gegebenen Anlässen gesprochen: So berauscht sich Mephisto in Faust II geradezu am neuen Zahlungsmittel: "Ein solch Papier, an Gold und Perlen statt, / Ist so bequem, man weiß doch was man hat, / Man braucht nicht erst zu markten noch zu tauschen, / Kann sich nach Lust in Lieb und Wein berauschen." Hugo Ball fordert nüchterner und aktuell: "Man sammle alle Blätter unserer Wälder / Und stanze Go ld daraus, soviel man mag. / Das ausgedehnte Land braucht neue Gelder." Geld und Literatur stehen seit jeher in einer besonderen Beziehung: Beide dienen dem Austausch von Inhalten, der Kommunikation, der Vermittlung von Werten durch Zeichen. Geld ist Tauschmittel für Waren, seine Aufschrift bezeichnet einen materiellen Wert, die der Literatur einen geistigen; Sprache ist Tauschmittel für geistige Inhalte. Die Einführung des Euro, der die gewachsenen Nationalwährungen ablöst, ist auch für den Insel Verlag Anlaß, einige seiner klassischen und modernen Autoren mit Gedichten, Erzählungen, Essays und Aphorismen sprechen zu lassen über die Bedeutung des Geldes - und über den Europagedanken.