Wie kann man als Vater weitermachen, wenn das Schlimmste passiert ist, wenn das eigene Kind plötzlich nicht mehr da ist? Wie überwindet man diesen Verlust? Mit »Insel im Sommer« ist Wolfgang Hermann eine berührende Erzählung über einen Neubeginn nach einem tragischen Schicksalsschlag gelungen.Mit gebrochenem Herzen reist der Vater in den Süden Frankreichs, an all die Orte, an denen er mit seinem Sohn glücklich war. Er ist auf der Flucht vor Vergangenem, begleitet von dem immer wieder aufbrechenden Schmerz, den diese Orte in sich bergen. Doch unverhofft beginnt etwas Neues, eine Geschichte, in Bewegung gesetzt von einem neugierigen kleinen Mädchen.Wolfgang Hermann knüpft an sein international erfolgreiches Buch »Abschied ohne Ende« an und erzählt von dem Versuch, nach einem großen Verlust nicht aufzugeben. Mit seiner poetischen Sprache vermittelt er eine ganz besondere Atmosphäre, die nachhaltig berührt. Und so entdeckt der Leser inmitten all der Schatten auch neues Licht.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Jan Drees ordnet den neuen Roman Wolfgang Hermanns der Tradition der "Kindstrauer-Literatur" zu. Wie bereits im ersten Roman thematisiert der Autor die Trauerbewältigung eines Mannes, dessen Sohn frühzeitig verstarb, resümiert Drees. Ausführlich vergleicht der Rezensent den Roman mit seinem Vorgänger, zu dem er einige Parallelen erkennt: wieder wird die Trauer um das Kind mit dem Verlust einer Liebe verknüpft, diesmal sei jener Tod allerdings bereits mehrere Jahre vergangen und der Protagonist schöpft neue Lebensfreude in der Beziehung mit einer alleinerziehenden Mutter. Dass einige Ausdrücke dabei stilistisch "schief" hervortreten, sieht Drees als Illustration der Trauer, die den "Stil bricht". Gerührt folgt er der Geschichte dieser Figur, die "zurück ins Leben findet" und erahnt, wie der Autor hier auch den eigenen Verlust verarbeitet und sich selbst Trost spendet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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