Ach du dickes Ei!
„Inseldrama“ von Rita Roth ist der 5. Fall der Reihe „Gretje Blom ermittelt“. Im April, zur Osterzeit, weilt Gretje Blom, eine ehemalige Postbotin, wieder auf ihrer Lieblingsinsel Norderney. Hier wohnt sie mit ihren Freunden fast wie in einer WG in der Pension „Friesenrose“.
Sie ist eine Art ostfriesische Miss Marple, die irgendwie immer wieder über Mordfälle…mehrAch du dickes Ei!
„Inseldrama“ von Rita Roth ist der 5. Fall der Reihe „Gretje Blom ermittelt“. Im April, zur Osterzeit, weilt Gretje Blom, eine ehemalige Postbotin, wieder auf ihrer Lieblingsinsel Norderney. Hier wohnt sie mit ihren Freunden fast wie in einer WG in der Pension „Friesenrose“. Sie ist eine Art ostfriesische Miss Marple, die irgendwie immer wieder über Mordfälle stolpert.
Doch in diesem Krimi passiert zunächst etwas Anderes. Eine alte Dame wird in ihrem Haus überfallen und gefesselt. „Die hinterlassene Drohung lässt keinen Zweifel: Es geht um ihr Grundstück, das einem millionenschweren Bauvorhaben im Wege steht. Gretje Blom nimmt sofort die Ermittlungen auf, um ihre alte Freundin Elske zu unterstützen.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages).
Die Geschichte, die die Autorin munter und flüssig auf ca. 140 Seiten erzählt, hat es in sich. Was aber alles auf der schönen Insel Norderney passiert und welche Rolle der Enkel von Elske spielt, möchte ich nicht verraten. Zur Freude von Gretjes Kumpel Piet müssen die beiden auch auf einer Baustelle recherchieren, wo sie eine folgenschwere Entdeckung machen. Es ist wieder passiert – ein Mord. Das Opfer war eine Verflossene des Enkels. Jetzt ist der Spürsinn von Gretje gefragt, denn als Leser hat man das Gefühl, die Polizei allein kann das Verbrechen nicht aufklären.
Die Autorin hat offensichtlich Freude daran eine Geschichte mit vielen Facetten und Nebenhandlungen zu erfinden, die den Leser schmunzeln lässt und ihm Kurzweil bereitet. Nein, man darf hier nicht alles so ernst nehmen. Das ostfriesische Lokalkolorit stimmt und man fühlt sich gut unterhalten. Gelungen ist ein buntes Kaleidoskop von Inselbewohnern und Verdächtigen, die alle sehr bildhaft und abwechslungsreich beschrieben werden.
Auch ein dramatisches Finale hat sich Rita Roth einfallen lassen, in dem Gretje an ihre physischen und psychischen Grenzen kommt. Aber zum Glück nimmt sie regelmäßig „Fittaminchen“ zu sich und kann sich am Ende ihren neuen Plänen, vielleicht ganz nach Norderney zu ziehen, widmen. Auch dieser, manchmal etwas verwirrende Fall, wird schlüssig gelöst.
Fazit:
Wer einen leichten, lockeren und unterhaltsamen Krimi mit Augenzwinkern lesen möchte, dem kann ich „Inseldrama“ für eine kleine Auszeit vom Alltag empfehlen. Wer echte Krimirecherchen bevorzugt, sollte hier nicht zu viel erwarten. Aus meiner Sicht gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.