Gated Communities, privat betriebene, umschlossene Wohnkomplexe mit eigener gemeinschaftlicher Verwaltung und Finanzierung, haben seit den 1980er Jahren in den USA weite Verbreitung gefunden. Gerade in den neueren suburbanen Regionen des US-amerikanischen Westens und Südens sind sie dabei zu einem echten Massentrend geworden, der Stadtbilder tief greifend prägt und das alltägliche Miteinander aller sozialen und ethnischen Schichten unweigerlich berührt. Dies gilt insbesondere für das Lower Rio Grande Valley im südlichsten Texas, das in den vergangenen Jahrzehnten einen rasanten Wandel vom laid-back south zum dynamic south erfahren hat. Ausgehend von einer regionalen Erfassung, Typisierung und historischen Herleitung ihrer Entstehung untersucht die vorliegende Dissertation mit Mitteln quantitativer und qualitativer empirischer Sozialforschung die Durchsetzung des Lower Rio Grande Valley mit Gated Communities und die Konsequenzen, die hieraus für die Integration der städtischen Gemeinschaften entstehen. Dies umfasst die baulich-strukturelle Dimension ebenso wie die institutionelle und soziale Ebene der Integration der Gated Communities und ihrer Bewohner in ihr Umland. Die gerne als „Inseln der Gleichheit und Glückseligkeit“ vermarkteten neuen Siedlungen offenbaren dabei strukturelle Schwächen, welche nachhaltige negative Konsequenzen für das soziale Miteinander und den Zusammenhalt städtischer Gesellschaften befürchten lassen.