Dieser Reihe geht langsam die Luft aus
Warum musste Philipp Heemann sterben ? Diese Frage beschäftigt Hella Brandt, denn der erfolgreiche Geschäftsmann liegt tot in seiner Hotelsuite. Auf den ersten Blick ein Mann, dem das Wohl von Juist am Herzen liegt, doch bei näherem Hinsehen kommen fiese
Machenschaften an den Tag. Der Kreis der Verdächtigen scheint sich auszuweiten, denn hinter der schönen…mehrDieser Reihe geht langsam die Luft aus
Warum musste Philipp Heemann sterben ? Diese Frage beschäftigt Hella Brandt, denn der erfolgreiche Geschäftsmann liegt tot in seiner Hotelsuite. Auf den ersten Blick ein Mann, dem das Wohl von Juist am Herzen liegt, doch bei näherem Hinsehen kommen fiese Machenschaften an den Tag. Der Kreis der Verdächtigen scheint sich auszuweiten, denn hinter der schönen Fassade brodelt es gewaltig. Hella muss mit ihrem neuen Kollegen Hinrichs ermitteln und steht einer Wand aus Lügen gegenüber. Und dann ist da auch noch die Frage, ob genau jetzt der Zeitpunkt für ein Sabbatjahr gekommen ist....
Mit dem zehnten Band läutet Rieke Husmann das Jubiläum ihrer Krimi-Reihe ein und entführt ihre Leser:innen wieder mit maritimen Motiven und reichlich Inselflair an die Nordsee. Auch wenn der Fall gut angelegt und der Plot durchaus mit spannenden Momenten versehen ist, kann "Inselwut" leider nicht wirklich überzeugen.
Das liegt vor allen Dingen daran, dass Hinrichs sich mehr als einmal sich im Ton vergreift, übers Ziel hinaus sschießt und sich so bei den Lesenden unbeliebt macht. Er drängt sich förmlich in den Vordergrund, reißt die Ermittlungen an sich und überschreitet manchmal die Grenzen des höflichen Benehmens, die auch ein ermittelnder Polizist kennen und einhalten sollte. Das lässt ihn unsympathisch und anmaßend erscheinen.
Hella wirkt dadurch recht blass und kommt nicht wirklich zum Zug, bemüht sich aber, den Fall in ihrer gewohnten Art zu lösen. Das Geflecht aus Lügen scheint undurchdringbar zu sein und die Befragten machen sich einen Spaß daraus, immer wieder neue Unwahrheiten zu erfinden und Hella regelrecht vorzuführen. Das geht sehr zu Lasten der Spannung, die sich dadurch in Grenzen hält.
Bis zur Lösung des Falles kann Rieke Husmann die Leser:innen nur bedingt mit ins Boot der Ermittelnden holen und so bleibt auch das eigene Bestreben, die Hinweise zu einem stimmigen Bild zusammenzusetzen, eher auf der Strecke. Da Hella überlegt, ein Sabbatical einzulegen, kommt dieses Gefühl auch bei Lesen auf - es wirkt, als wäre die Luft raus. Vielleicht würde nicht nur Hella, sondern auch der Krimi-Reihe eine kleine Auszeit gut tun, um anschließend mit frischen Ideen wieder durchzustarten.