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How the world's most famous company works.

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Produktbeschreibung
How the world's most famous company works.
Autorenporträt
Adam Lashinsky is a Senior Editor at Large for Fortune magazine. As the magazine's leading correspondent in Silicon Valley, he has interviewed all of the technology industry's top figures. He also is a weekly commentator on the Fox News Channel, and prior to joining Fortune he wrote for TheStreet.com and the San Jose Mercury News.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.03.2013

Auch Apple wird normal
Innenansichten eines höchst erfolgreichen Unternehmens

Es gibt wohl kaum ein Unternehmen, über das bis zum heutigen Tag so viel geschrieben wird wie über Apple. Dabei gehen objektive Analysen, Mutmaßungen und verklärte Elogen insbesondere auf den legendären Apple-Vormann Steve Jobs fließend ineinander über. Das Kraftpaket aus Cupertino (Kalifornien) avancierte für längere Zeit zum wertvollsten Unternehmen der Welt. Bis zu dem jüngsten eher durchwachsenen Quartalsbericht sowie den Nachrichten über eine nicht mehr ganz so euphorische Nachfrage nach dem neuen iPhone5 in China schien es, als könne Apple als Kultunternehmen völlig losgelöst von den konventionellen betriebswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten seine Bahnen ziehen. Inzwischen hat der Mythos jedoch Kratzer bekommen, und vieles spricht dafür, dass Apple in der Nach-Jobs-Ära unter dem neuen Vormann Tim Cook zu einem ganz normalen, auf Innovation und Effizienz getrimmten Technologieunternehmen mutiert, das sich im harten Wettbewerb mit Samsung und in zunehmendem Maße auch mit Google behaupten muss.

Was verbirgt sich hinter der Glamour-Welt der perfekt designten Apple-Produkte und der Apple-Shops? Was macht die DNA von Apple aus? Gibt es hinter der glitzernden Fassade auch Schattenseiten? Und vor allem: Wie geht es weiter mit Apple in der Ära nach Steve Jobs? Kann Tim Cook in seine Fußstapfen treten? Dies sind die spannenden Kernfragen, denen Adam Lashinsky, der für das renommierte amerikanische Magazin "Fortune" seit Jahren über das Silicon Valley schreibt, seriös und nicht im Stile des Sensationsjournalismus nachgegangen ist. In mühevoller Recherchearbeit, die vom absolut verschwiegenen aktiven Apple-Management nicht unterstützt wurde, hat er vor allem auf der Basis von Gesprächen mit ehemaligen Apple-Mitstreitern den Apfel aufgeschnitten. Er hat dabei gemischte Einsichten gewonnen: In der Außendarstellung ist Apple ein perfektes Unternehmen, das es in den vergangenen Jahren auch dank des begnadeten Kommunikators Steve Jobs und der einzigartigen Verbindung von technischer Innovationskraft und Designmeisterschaft geschafft hat, die Kunden zu verzaubern und zu Apple-Jüngern zu machen. Apple agiert nach dem Grundsatz "Top-Technik trifft Top-Design" und überlässt beim perfekt inszenierten Marketing nichts dem Zufall. Auf der anderen Seite sind die praktizierten Führungs- und Geschäftsmethoden durchaus zweifelhaft. Die Apple-Struktur ist absolut konzentriert auf den Chef als Dreh- und Angelpunkt. In der Organisation fehlt es an Transparenz, und zwischen den Unternehmensbereichen gibt es chinesische Mauern. Intern besteht zudem heftiger Wettbewerb zwischen den Arbeitsteams. Der Leistungsdruck, dem die Mitarbeiter ausgesetzt sind, ist enorm.

Apples Umgang mit den Lieferanten ist alles andere als partnerschaftlich. Hier wird Druck pur ausgeübt mit allen Konsequenzen, die noch im Herbst 2012 beim Elektronikfertiger Foxconn in China zu besichtigen waren. Konkurrenten werden rücksichtslos überrannt. Jobs' Apple ist - so Lashinsky - ein gigantisches Gemisch aus Widersprüchen.

Der Autor zeichnet ein ambivalentes Bild von Steve Jobs: einerseits ein detailverliebter Perfektionist, der produktiv narzisstisch und launisch war und nicht auf die Gefühle anderer zu achten pflegte, sowie und andererseits ein Genie, das die Fähigkeit besaß, die zukünftigen Entwicklungen in der Technologiebranche besser als jeder andere vorherzusehen. Ihm kam es vor allem darauf an, in der Apple-Organisation die Kultur eines hungrigen, erfolgreichen Start-up-Unternehmens zu erhalten.

Das Buch ist flott und spannend geschrieben. Es hat einen hohen dokumentarischen Wert. Eine Blaupause für die Führung eines Technologieunternehmens bietet es indessen nicht. Implizit kann man aus der Lektüre die Erkenntnis ableiten, dass es für Unternehmen der Branche erfolgsentscheidend ist, ihre technische Innovationskraft mit einem die Sinne ansprechenden Design zu vermählen und die Stärken der eigenen Produkte mit einfachen und klaren Botschaften dem Markt überzeugend zu kommunizieren. Abgesehen davon passen die von Apple praktizierten Führungs- und Geschäftsmethoden kaum in die Welt von modernen Hochleistungsorganisationen. Vieles spricht dafür, dass Apple unter Tim Cook zu einem ganz normalen High-Tech-Unternehmen mutieren muss.

ROBERT FIETEN.

Adam Lashinsky: Inside Apple.

Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2012, 233 Seiten, 16,95 Euro

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