INSIDE APPLE reveals the secret systems, tactics and leadership strategies that allowed Steve Jobs and his company to churn out hit after hit and inspire a cult-like following for its products. If Apple is Silicon Valley's answer to Willy Wonka's Chocolate Factory, then author Adam Lashinsky provides readers with a golden ticket to step inside. In this primer on leadership and innovation, the author will introduce readers to concepts like the "DRI" (Apple's practice of assigning a Directly Responsible Individual to every task) and the Top 100 (an annual ritual in which 100 up-and-coming executives are tapped a la Skull & Bones for a secret retreat with company founder Steve Jobs). Based on numerous interviews, the book offers exclusive new information about how Apple innovates, deals with its suppliers and is handling the transition into the Post Jobs Era. Lashinsky, a Senior Editor at Large for Fortune, knows the subject cold: In a 2008 cover story for the magazine entitled The Genius Behind Steve: Could Operations Whiz Tim Cook Run The Company Someday he predicted that Tim Cook, then an unknown, would eventually succeed Steve Jobs as CEO. While Inside Apple is ostensibly a deep dive into one, unique company (and its ecosystem of suppliers, investors, employees and competitors), the lessons about Jobs, leadership, product design and marketing are universal. They should appeal to anyone hoping to bring some of that Apple magic to their own company, career, or creative endeavor.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.03.2013Auch Apple wird normal
Innenansichten eines höchst erfolgreichen Unternehmens
Es gibt wohl kaum ein Unternehmen, über das bis zum heutigen Tag so viel geschrieben wird wie über Apple. Dabei gehen objektive Analysen, Mutmaßungen und verklärte Elogen insbesondere auf den legendären Apple-Vormann Steve Jobs fließend ineinander über. Das Kraftpaket aus Cupertino (Kalifornien) avancierte für längere Zeit zum wertvollsten Unternehmen der Welt. Bis zu dem jüngsten eher durchwachsenen Quartalsbericht sowie den Nachrichten über eine nicht mehr ganz so euphorische Nachfrage nach dem neuen iPhone5 in China schien es, als könne Apple als Kultunternehmen völlig losgelöst von den konventionellen betriebswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten seine Bahnen ziehen. Inzwischen hat der Mythos jedoch Kratzer bekommen, und vieles spricht dafür, dass Apple in der Nach-Jobs-Ära unter dem neuen Vormann Tim Cook zu einem ganz normalen, auf Innovation und Effizienz getrimmten Technologieunternehmen mutiert, das sich im harten Wettbewerb mit Samsung und in zunehmendem Maße auch mit Google behaupten muss.
Was verbirgt sich hinter der Glamour-Welt der perfekt designten Apple-Produkte und der Apple-Shops? Was macht die DNA von Apple aus? Gibt es hinter der glitzernden Fassade auch Schattenseiten? Und vor allem: Wie geht es weiter mit Apple in der Ära nach Steve Jobs? Kann Tim Cook in seine Fußstapfen treten? Dies sind die spannenden Kernfragen, denen Adam Lashinsky, der für das renommierte amerikanische Magazin "Fortune" seit Jahren über das Silicon Valley schreibt, seriös und nicht im Stile des Sensationsjournalismus nachgegangen ist. In mühevoller Recherchearbeit, die vom absolut verschwiegenen aktiven Apple-Management nicht unterstützt wurde, hat er vor allem auf der Basis von Gesprächen mit ehemaligen Apple-Mitstreitern den Apfel aufgeschnitten. Er hat dabei gemischte Einsichten gewonnen: In der Außendarstellung ist Apple ein perfektes Unternehmen, das es in den vergangenen Jahren auch dank des begnadeten Kommunikators Steve Jobs und der einzigartigen Verbindung von technischer Innovationskraft und Designmeisterschaft geschafft hat, die Kunden zu verzaubern und zu Apple-Jüngern zu machen. Apple agiert nach dem Grundsatz "Top-Technik trifft Top-Design" und überlässt beim perfekt inszenierten Marketing nichts dem Zufall. Auf der anderen Seite sind die praktizierten Führungs- und Geschäftsmethoden durchaus zweifelhaft. Die Apple-Struktur ist absolut konzentriert auf den Chef als Dreh- und Angelpunkt. In der Organisation fehlt es an Transparenz, und zwischen den Unternehmensbereichen gibt es chinesische Mauern. Intern besteht zudem heftiger Wettbewerb zwischen den Arbeitsteams. Der Leistungsdruck, dem die Mitarbeiter ausgesetzt sind, ist enorm.
Apples Umgang mit den Lieferanten ist alles andere als partnerschaftlich. Hier wird Druck pur ausgeübt mit allen Konsequenzen, die noch im Herbst 2012 beim Elektronikfertiger Foxconn in China zu besichtigen waren. Konkurrenten werden rücksichtslos überrannt. Jobs' Apple ist - so Lashinsky - ein gigantisches Gemisch aus Widersprüchen.
Der Autor zeichnet ein ambivalentes Bild von Steve Jobs: einerseits ein detailverliebter Perfektionist, der produktiv narzisstisch und launisch war und nicht auf die Gefühle anderer zu achten pflegte, sowie und andererseits ein Genie, das die Fähigkeit besaß, die zukünftigen Entwicklungen in der Technologiebranche besser als jeder andere vorherzusehen. Ihm kam es vor allem darauf an, in der Apple-Organisation die Kultur eines hungrigen, erfolgreichen Start-up-Unternehmens zu erhalten.
Das Buch ist flott und spannend geschrieben. Es hat einen hohen dokumentarischen Wert. Eine Blaupause für die Führung eines Technologieunternehmens bietet es indessen nicht. Implizit kann man aus der Lektüre die Erkenntnis ableiten, dass es für Unternehmen der Branche erfolgsentscheidend ist, ihre technische Innovationskraft mit einem die Sinne ansprechenden Design zu vermählen und die Stärken der eigenen Produkte mit einfachen und klaren Botschaften dem Markt überzeugend zu kommunizieren. Abgesehen davon passen die von Apple praktizierten Führungs- und Geschäftsmethoden kaum in die Welt von modernen Hochleistungsorganisationen. Vieles spricht dafür, dass Apple unter Tim Cook zu einem ganz normalen High-Tech-Unternehmen mutieren muss.
ROBERT FIETEN.
Adam Lashinsky: Inside Apple.
Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2012, 233 Seiten, 16,95 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Innenansichten eines höchst erfolgreichen Unternehmens
Es gibt wohl kaum ein Unternehmen, über das bis zum heutigen Tag so viel geschrieben wird wie über Apple. Dabei gehen objektive Analysen, Mutmaßungen und verklärte Elogen insbesondere auf den legendären Apple-Vormann Steve Jobs fließend ineinander über. Das Kraftpaket aus Cupertino (Kalifornien) avancierte für längere Zeit zum wertvollsten Unternehmen der Welt. Bis zu dem jüngsten eher durchwachsenen Quartalsbericht sowie den Nachrichten über eine nicht mehr ganz so euphorische Nachfrage nach dem neuen iPhone5 in China schien es, als könne Apple als Kultunternehmen völlig losgelöst von den konventionellen betriebswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten seine Bahnen ziehen. Inzwischen hat der Mythos jedoch Kratzer bekommen, und vieles spricht dafür, dass Apple in der Nach-Jobs-Ära unter dem neuen Vormann Tim Cook zu einem ganz normalen, auf Innovation und Effizienz getrimmten Technologieunternehmen mutiert, das sich im harten Wettbewerb mit Samsung und in zunehmendem Maße auch mit Google behaupten muss.
Was verbirgt sich hinter der Glamour-Welt der perfekt designten Apple-Produkte und der Apple-Shops? Was macht die DNA von Apple aus? Gibt es hinter der glitzernden Fassade auch Schattenseiten? Und vor allem: Wie geht es weiter mit Apple in der Ära nach Steve Jobs? Kann Tim Cook in seine Fußstapfen treten? Dies sind die spannenden Kernfragen, denen Adam Lashinsky, der für das renommierte amerikanische Magazin "Fortune" seit Jahren über das Silicon Valley schreibt, seriös und nicht im Stile des Sensationsjournalismus nachgegangen ist. In mühevoller Recherchearbeit, die vom absolut verschwiegenen aktiven Apple-Management nicht unterstützt wurde, hat er vor allem auf der Basis von Gesprächen mit ehemaligen Apple-Mitstreitern den Apfel aufgeschnitten. Er hat dabei gemischte Einsichten gewonnen: In der Außendarstellung ist Apple ein perfektes Unternehmen, das es in den vergangenen Jahren auch dank des begnadeten Kommunikators Steve Jobs und der einzigartigen Verbindung von technischer Innovationskraft und Designmeisterschaft geschafft hat, die Kunden zu verzaubern und zu Apple-Jüngern zu machen. Apple agiert nach dem Grundsatz "Top-Technik trifft Top-Design" und überlässt beim perfekt inszenierten Marketing nichts dem Zufall. Auf der anderen Seite sind die praktizierten Führungs- und Geschäftsmethoden durchaus zweifelhaft. Die Apple-Struktur ist absolut konzentriert auf den Chef als Dreh- und Angelpunkt. In der Organisation fehlt es an Transparenz, und zwischen den Unternehmensbereichen gibt es chinesische Mauern. Intern besteht zudem heftiger Wettbewerb zwischen den Arbeitsteams. Der Leistungsdruck, dem die Mitarbeiter ausgesetzt sind, ist enorm.
Apples Umgang mit den Lieferanten ist alles andere als partnerschaftlich. Hier wird Druck pur ausgeübt mit allen Konsequenzen, die noch im Herbst 2012 beim Elektronikfertiger Foxconn in China zu besichtigen waren. Konkurrenten werden rücksichtslos überrannt. Jobs' Apple ist - so Lashinsky - ein gigantisches Gemisch aus Widersprüchen.
Der Autor zeichnet ein ambivalentes Bild von Steve Jobs: einerseits ein detailverliebter Perfektionist, der produktiv narzisstisch und launisch war und nicht auf die Gefühle anderer zu achten pflegte, sowie und andererseits ein Genie, das die Fähigkeit besaß, die zukünftigen Entwicklungen in der Technologiebranche besser als jeder andere vorherzusehen. Ihm kam es vor allem darauf an, in der Apple-Organisation die Kultur eines hungrigen, erfolgreichen Start-up-Unternehmens zu erhalten.
Das Buch ist flott und spannend geschrieben. Es hat einen hohen dokumentarischen Wert. Eine Blaupause für die Führung eines Technologieunternehmens bietet es indessen nicht. Implizit kann man aus der Lektüre die Erkenntnis ableiten, dass es für Unternehmen der Branche erfolgsentscheidend ist, ihre technische Innovationskraft mit einem die Sinne ansprechenden Design zu vermählen und die Stärken der eigenen Produkte mit einfachen und klaren Botschaften dem Markt überzeugend zu kommunizieren. Abgesehen davon passen die von Apple praktizierten Führungs- und Geschäftsmethoden kaum in die Welt von modernen Hochleistungsorganisationen. Vieles spricht dafür, dass Apple unter Tim Cook zu einem ganz normalen High-Tech-Unternehmen mutieren muss.
ROBERT FIETEN.
Adam Lashinsky: Inside Apple.
Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2012, 233 Seiten, 16,95 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main