München, in den 20er Jahren: Paul Kajetan, der sich seit seiner Entlassung als Detektiv durchs Leben schlägt, gerät in Verdacht, auf seinen Nachfolger in der Münchner Polizeidirektion einen Mordanschlag verübt zu haben. Um seine Unschuld zu beweisen, macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Ein nicht ganz ungefährliches Unternehmen, wie sich bald herausstellt. Denn er hat es mit mächtigen Gegnern zu tun, die vor einem Mord mehr oder weniger nicht zurückschrecken. Kajetans Recherchen führen ihn von der Welt der frühen Alternativen und Landkommunen bis in das Milieu der Spekulanten, Parvenüs und Rechtsradikalen. Stück für Stück setzt er das Puzzle zusammen - und lässt dabei fast sein Leben ... Fesselnd bis zur letzten Seite, historisch genau und atmosphärisch dicht: Robert Hültners Kriminalromane um Inspektor Kajetan, die in den turbulenten Jahren der Weimarer Republik spielen, gehören zum Besten, was die deutsche Krimilandschaft zu bieten hat.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Konnte man hinter dem Namen Robert Hültner vor rund zehn Jahren noch einen "Spätkömmling der kritischen Heimatliteratur" vermuten, der seinen Protagonisten, einen Polizeiinspektor, ermitteln und Mordfälle lösen lässt, so muss man spätestens seit dem nun erschienenen vierten Inspektor-Kajetan-Roman sehen, dass der Autor ein echter "Skeptiker gegenüber der Vernunft" ist. Rezensent Tobias Gohlis kann nichts mehr von der Ähnlichkeit finden, die Hültners Figuren mit den "Helden der Aufklärung" hatten. Der Autor lässt seinen gefallenen Helden auf die schiefe Bahn geraten, damit dieser überleben kann; die Aufklärung der Morde "bleibt dem Detektiv verborgen", eine Erklärung des Verbrechens kann nicht mehr "eingelöst" werden. Was bleibt, ist der Autor, der diese Geschichte "beinahe filmisch" und "bis in die Zwischentöne der bayerischen Dialektwendungen hinein" erzählt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein echtes Lesevergnügen! Zeitgeschichte und spannende Unterhaltung in einem." tz