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Dieses Buch ist Reisebericht, spirituelle Anatomie, poetische Impression und philosophische Kontemplation, wenn die Protagonistin, die gleichzeitig auch Autorin dieses Romans ist, ein halbes Jahr lang durch den amerikanischen Südwesten fährt, um Antworten auf die großen Lebensfragen zu finden. Was sie findet ist eine wild wuchernde Subkultur von Sinnspendern sowie Verrückheiten und pervertierte Spiritualität von Gleichgesinnten, die wie sie auf der Suche sind. Sie beschreibt alles, was ihr begegnet humorvoll, jedoch ohne sich lustig zu machen.

Produktbeschreibung
Dieses Buch ist Reisebericht, spirituelle Anatomie, poetische Impression und philosophische Kontemplation, wenn die Protagonistin, die gleichzeitig auch Autorin dieses Romans ist, ein halbes Jahr lang durch den amerikanischen Südwesten fährt, um Antworten auf die großen Lebensfragen zu finden. Was sie findet ist eine wild wuchernde Subkultur von Sinnspendern sowie Verrückheiten und pervertierte Spiritualität von Gleichgesinnten, die wie sie auf der Suche sind. Sie beschreibt alles, was ihr begegnet humorvoll, jedoch ohne sich lustig zu machen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.05.1999

Ferne

"Instant Karma - Eine spirituelle Odyssee durch die amerikanische Wüste" von Melanie McGrath. Rowohlt Verlag, Hamburg 1999. 334 Seiten. Gebunden, 42 Mark. ISBN 3-4980-4383-8.

Über den Grand Canyon", schreibt Melanie McGrath, "ist schon so viel gesagt worden, daß ich kaum noch etwas hinzuzufügen habe." Das ist souverän gedacht, und in ihrem Kapitel über diese dramatische Schlucht beschränkt sie sich dann auch tatsächlich auf anderthalb Buchseiten. Um so überraschter stellt man bei der Lektüre fest, wie wenig bisher über andere Aspekte der großen Wüstenregion des amerikanischen Südwestens und deren bisweilen nur noch eigentümlich zu nennende Bevölkerung gesagt worden ist. Ein halbes Jahr war die britische Journalistin (Jahrgang 1964) in Arizona, Utah und Neu-Mexiko unterwegs, richtete sich in Städten und Städtchen ein oder fuhr in einem denkbar wenig Vertrauen erweckenden Wagen tagelang durchs Nichts dieser Endlosigkeit. Dabei galt ihr Interesse ebenso den Hispanos und den Indianern wie dem Kult um Billy the Kid, dem Atombomben-Testgelände "Trinity Site" und der Ikonographie des Highways, dem Überlebensversuch in der künstlichen Welt von "Biosphere II" und der experimentellen Ökogemeinschaft von Arcosanti, vor allem aber beschäftigte sie sich mit den Selbstfindungsabenteuern zwischen "Rolfing", "Rebirthing", "Psychochirurgie" oder dem Test auf der "elektro-kinesiologischen Reaktionsplatte" und was immer die modernen Schamanen des New Age in der Nachfolge Timothy Learys und Carlos Castanedas in ihren spirituellen Fitneß-Centern rund um Sedona und Santa Fe dergleichen mehr an Lebenserfüllungshilfen aufbieten. Es ist ein unentschiedener Text, der zwischen Esoterik und Politik, Kultur und Ökologie hin und her springt, Impressionen, Reflexionen und Dialoge vermengt und dabei freimütig zwischen den stilistischen Mitteln des Tagebuchs, der Reportage und der "Road Novel" wechselt. Selbst die Tonlage ändert sich bisweilen von einem Absatz zum nächsten. Dann weicht zarte Ironie einem Anflug von Melancholie, und scharfsichtige Analyse tritt zur Seite für bitteren Spott. Die Unentschlossenheit freilich hat, wenngleich nicht System, so doch einen handfesten Grund: Wie so oft in Mythen und Geschichte sollte die Wüste auch für Melanie McGrath eine Art Nullpunkt werden. Dort, wo man heftiger als irgendwo sonst auf sich selbst zurückgeworfen wird und die Sinne schärfer, auch empfindlicher auf die unscheinbarsten Reize reagieren, hatte sie gehofft, an einen Ort frei von tradierten Assoziationen zu gelangen, um von dort aus wiederum eine Orientierung für das eigene Leben zu finden. Die Reise war als Initiationsritus und selbstauferlegte Therapie zugleich gedacht. Doch statt Lösungen zu erkennen, traf Melanie McGrath immer nur auf andere Suchende einer neuen "verlorenen Generation", die im Umarmen von Bäumen ihr Lebensglück ahnen oder ihr persönliches Schicksal dem methodischen Einfluß Außerirdischer zuschreiben. Bizarre Ersatzreligionen, konstruiert um die eigene Befindlichkeit herum, rufen sie dann aus wie andernorts Marktschreier ihre Angebote. Ihr Versuch, dem gehetzten Leben zu entkommen, führt zum Streß, die wichtigsten Sitzungen bei den wichtigsten Gurus nicht zu versäumen. So erzählt das Buch mit der gleichen Intensität vom Reisen, vom Suchen und vom Leben selbst - von der Fremde und dem eigenen Ich. Es ist ein wunderbares Buch. (F.L.)

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"McGrath gelingt eine ausgezeichnete Balance zwischen feinem Spott und ernsthafter Einsicht, die unter Beobachtern der New-Age-Szene selten ist."(Kikus Reviews)