Seit 1992 sind die nachmittäglichen Gesprächsrunden, die immer wieder Gegenstand kontroverser Diskussion waren, fester Bestandteil der deutschen Fernsehlandschaft. Obwohl ein Großteil der Formate, im Zuge einer Marktbereinigung, inzwischen eingestellt wurde, sind Daily Talkshows immer noch im Tagesprogramm der privaten Fernsehsender vertreten, wenn auch in einem viel geringeren Maß. Ein Großteil der in Daily Talks dargestellten Themen kreist um den Bereich der sozialen Beziehungen, der insbesondere in Hinblick auf Dramaturgie und Inszenierung im Rahmen dieses Buches analysiert werden soll. Die vornehmlich von den öffentlichen Medien und Feuilletons viel gescholtenen Daily Talks fanden, aller Kritik zum Trotz, ihren festen Platz in der deutschen Medienlandschaft. Einige Formate, wie Vera am Mittag, waren zehn Jahre auf dem Fernsehmarkt präsent und bewiesen damit, dass die um Beziehungskonflikte kreisenden Themen der Daily Talks auch langfristig Rezipienten binden können. Aber wodurch werden die Alltagskonflikte fernsehtauglich?