Lateinamerika verfügt über die ältesten Erfahrungen auf den Gebieten zwischenstaatlicher Kooperation und Integration. Die schon Anfang des 19. Jahrhunderts von S. Bolívar eingeleiteten Versuche bekamen zu Beginn der 60er Jahre eine neue Aktualität. Ein durchgehender Erfolg war auch den neueren Ansätzen nicht beschieden, weil sie sich zu einseitig auf die wirtschaftliche Integration im engeren Sinne konzentrierten und auch nicht auf die Zustimmung der in der Westlichen Hemisphäre dominanten USA stießen. Mit der durch die Bangkok-Deklaration von 1967 ins Leben gerufenen Assoziation Südostasiatischer Staaten (ASEAN) entstand in Asien der bisher erfolgreichste Kooperationsverbund der Dritten Welt. Beide Regionalismen haben durch die gegenwärtigen Ansätze zur Restrukturierung des internationalen Systems eine neue Aktualität erhalten. Der Autor vergleicht in seinem Buch beide Regionalismen systematisch in ihren Strukturen, Entscheidungsprozessen und Normen miteinander und geht dabei gleichzeitig der Frage nach, mit welcher internationalen Akzeptanz die lateinamerikanischen und südostasiatischen Versuche der regionalen Verklammerung rechnen können.