Seit 1993 verfolgen alle Bundesregierungen das Ziel eines ständigen Sitzes im UN-Sicherheitsrat, doch wurden seine möglichen Folgen für die GASP bislang nicht systematisch analysiert. Da eine Reform sowohl das EU-Gewicht im Rat als auch die EU-internen Machtverhältnisse beeinflussen würde, stellt sich die Frage, ob die deutsche Kandidatur der GASP Integrationschancen oder Erosionsgefahren eröffnet.Ausgehend von den Entwicklungstrends der deutschen Außenpolitik untersucht dieses Buch zunächst, inwieweit Deutschland einen ständigen Sitz zur Stärkung der EU nutzen würde. Anschließend wird die EU-Kooperation im Sicherheitsrat analysiert und die Auswirkungen seiner Reform auf diese dargestellt. Es folgt ein Vergleich der Nahost- und Afrikapolitik von Berlin, Paris und London, um zu ermitteln, ob die ständige Mitgliedschaft aller drei Staaten zur Herausbildung eines EU-Führungstrios führen könnte.Da ein ständiger Sitz noch immer Ziel deutscher Außenpolitik ist, sind die Ergebnisse dieses Buches nicht nur für Politikwissenschaftler, Journalisten und Diplomaten interessant, sondern für jeden, der mehr über deutsche Ambitionen auf dem internationalen Parkett erfahren möchte.