Bachelorarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Personal und Organisation, Note: 1,0, Hochschule Magdeburg-Stendal; Standort Magdeburg (Sozial- und Gesundheitswesen), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Problemstellung:
Wie viele andere westliche Industrieländer haben Deutschland und die Schweiz in den letzten Jahren massive Probleme mit der Finanzierung des Gesundheitssystems erfahren. Deutschland und die Schweiz stehen mit ihren Ausgaben für die Gesundheit gleich hinter den USA an der Weltspitze. Der prozentuale Kostenanstieg der Gesundheitsausgaben liegt in beiden Ländern deutlich über den Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts. Die Ursachen der gestiegenen Ausgaben liegen in der demografischen Entwicklung, in dem kostspieligen medizinisch-technischen Fortschritt und der anbieterinduzierten Nachfrage von medizinischen Leistungen begründet.
Die Gesundheitssysteme von Deutschland und der Schweiz orientieren sich am Sozialversicherungsmodell, in dem ein Großteil der Bürger über die gesetzliche Krankenversicherungspflicht abgesichert ist. Beide Gesundheitssysteme sind in einen ambulanten und einen stationären Bereich unterteilt. Aus dieser sektoralen Unterteilung entstehen fragmentierte Versorgungsstrukturen, die über ökonomische Strukturen, nämlich über sektorale Budgets und Vergütungssysteme gefestigt werden. Durch die sektorale Fragmentierung und durch (Vergütungs-) Systeme, die keinen Anreiz für kostenbewusstes Handeln bieten, entstehen Mängel, wie z. B. Doppeluntersuchungen, Überdiagnostiken, ein Überangebot medizinischer Leistungen oder nicht abgestimmte Arzneimitteltherapien, die zusätzliche Kosten verursachen. Grundlegende Reformen der letzten Jahre sollen diesen Defiziten des deutschen und schweizerischen Gesundheitssystems entgegenwirken.
In einer Zeit der zunehmenden Globalisierung orientieren sich nationale Gesundheitssysteme verstärkt an den Erfolgen anderer Gesundheitssysteme. Europäische Nationen haben sich dem Versorgungskonzept Managed Care aus den USA zugewandt, welches ein Konzept darstellt, das die hohen Kosten des US-amerikanischen Gesundheitssystems eingrenzen soll. Aufgrund der unterschiedlichen Versorgungssysteme in den USA sowie in Deutschland und der Schweiz kann das US-amerikanische Managed-Care-Konzept durch diese beiden Länder nicht einfach übernommen werden. Denn während das medizinische Versorgungssystem in den USA tendenziell als ein Wirtschaftssektor gilt, besteht in europäischen Industriestaaten der sozialstaatliche Auftrag, für das Wohl und die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu sorgen (Seitz et al. 1997 b). Demzufolge müssen Managed-Care-Elemente hinsichtlich der Übertragbarkeit auf die jeweiligen Gesundheitssysteme überprüft werden.
Managed Care weist den Versicherern eine Führungsrolle zu, in der sie die Rolle der Auftraggeber einer medizinischen Leistung übernehmen. Die Leistungserbringer sind (meistens über pauschalierte Vergütungssysteme) am finanziellen Risiko beteiligt, und die Versicherten erfahren eine Einschränkung in der Arztwahl. Die Erfahrungen aus den USA haben gezeigt, dass Managed Care zu einer Verlangsamung des Kostenanstiegs im Gesundheitswesen in den letzten zehn Jahren geführt hat.
Bedingt durch die Erfolge von Managed Care in den USA weisen die Reformen des deutschen und schweizerischen Gesundheitssystems Managed-Care-Elemente zur Steigerung des Wettbewerbs und zur Behebung der beschriebenen strukturellen Defizite mit dem Ziel der Kostenreduzierung auf. Die Schweiz gilt allgemein als europäischer Vorreiter für Managed-Care-Versorgungsformen, da sie bereits im Jahr 1990 Versicherungsmodelle mit Managed-Care-Elementen einführte, die mit dem Inkrafttreten des neuen Krankenversicherungsgesetzes 1996 ihre rechtliche Grundlage erhielten. Die gesetzliche Einführung der Integrierten Versorgung ist zum 1.1.2006 geplant. In Deutschland wurde die Integrierte Versorgung mi...
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Wie viele andere westliche Industrieländer haben Deutschland und die Schweiz in den letzten Jahren massive Probleme mit der Finanzierung des Gesundheitssystems erfahren. Deutschland und die Schweiz stehen mit ihren Ausgaben für die Gesundheit gleich hinter den USA an der Weltspitze. Der prozentuale Kostenanstieg der Gesundheitsausgaben liegt in beiden Ländern deutlich über den Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts. Die Ursachen der gestiegenen Ausgaben liegen in der demografischen Entwicklung, in dem kostspieligen medizinisch-technischen Fortschritt und der anbieterinduzierten Nachfrage von medizinischen Leistungen begründet.
Die Gesundheitssysteme von Deutschland und der Schweiz orientieren sich am Sozialversicherungsmodell, in dem ein Großteil der Bürger über die gesetzliche Krankenversicherungspflicht abgesichert ist. Beide Gesundheitssysteme sind in einen ambulanten und einen stationären Bereich unterteilt. Aus dieser sektoralen Unterteilung entstehen fragmentierte Versorgungsstrukturen, die über ökonomische Strukturen, nämlich über sektorale Budgets und Vergütungssysteme gefestigt werden. Durch die sektorale Fragmentierung und durch (Vergütungs-) Systeme, die keinen Anreiz für kostenbewusstes Handeln bieten, entstehen Mängel, wie z. B. Doppeluntersuchungen, Überdiagnostiken, ein Überangebot medizinischer Leistungen oder nicht abgestimmte Arzneimitteltherapien, die zusätzliche Kosten verursachen. Grundlegende Reformen der letzten Jahre sollen diesen Defiziten des deutschen und schweizerischen Gesundheitssystems entgegenwirken.
In einer Zeit der zunehmenden Globalisierung orientieren sich nationale Gesundheitssysteme verstärkt an den Erfolgen anderer Gesundheitssysteme. Europäische Nationen haben sich dem Versorgungskonzept Managed Care aus den USA zugewandt, welches ein Konzept darstellt, das die hohen Kosten des US-amerikanischen Gesundheitssystems eingrenzen soll. Aufgrund der unterschiedlichen Versorgungssysteme in den USA sowie in Deutschland und der Schweiz kann das US-amerikanische Managed-Care-Konzept durch diese beiden Länder nicht einfach übernommen werden. Denn während das medizinische Versorgungssystem in den USA tendenziell als ein Wirtschaftssektor gilt, besteht in europäischen Industriestaaten der sozialstaatliche Auftrag, für das Wohl und die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu sorgen (Seitz et al. 1997 b). Demzufolge müssen Managed-Care-Elemente hinsichtlich der Übertragbarkeit auf die jeweiligen Gesundheitssysteme überprüft werden.
Managed Care weist den Versicherern eine Führungsrolle zu, in der sie die Rolle der Auftraggeber einer medizinischen Leistung übernehmen. Die Leistungserbringer sind (meistens über pauschalierte Vergütungssysteme) am finanziellen Risiko beteiligt, und die Versicherten erfahren eine Einschränkung in der Arztwahl. Die Erfahrungen aus den USA haben gezeigt, dass Managed Care zu einer Verlangsamung des Kostenanstiegs im Gesundheitswesen in den letzten zehn Jahren geführt hat.
Bedingt durch die Erfolge von Managed Care in den USA weisen die Reformen des deutschen und schweizerischen Gesundheitssystems Managed-Care-Elemente zur Steigerung des Wettbewerbs und zur Behebung der beschriebenen strukturellen Defizite mit dem Ziel der Kostenreduzierung auf. Die Schweiz gilt allgemein als europäischer Vorreiter für Managed-Care-Versorgungsformen, da sie bereits im Jahr 1990 Versicherungsmodelle mit Managed-Care-Elementen einführte, die mit dem Inkrafttreten des neuen Krankenversicherungsgesetzes 1996 ihre rechtliche Grundlage erhielten. Die gesetzliche Einführung der Integrierten Versorgung ist zum 1.1.2006 geplant. In Deutschland wurde die Integrierte Versorgung mi...
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