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Der Intellektuelle ist tot. Es lebe der Intellektuelle! Wiederholt totgesagt präsentiert er sich höchst vital als Teil einer renovierten Ideengeschichte - der Intellectual History. Sie interessiert sich weniger für ewige Weisheiten samt schmückender Aphorismen oder theoretischer Lehrgebäude, sondern vielmehr für die Dynamik und die Konflikthaftigkeit politischer Deutungskämpfe. Sie in ihrer ganzen Lebendigkeit zu erfassen, hat nur wenig mit staubig-antiquarischen Textstudien einer altmodischen Geistesgeschichte zu tun. Die Macht der Ideen zeigt sich erst anhand ihrer Entstehungs- und…mehr

Produktbeschreibung
Der Intellektuelle ist tot. Es lebe der Intellektuelle! Wiederholt totgesagt präsentiert er sich höchst vital als Teil einer renovierten Ideengeschichte - der Intellectual History. Sie interessiert sich weniger für ewige Weisheiten samt schmückender Aphorismen oder theoretischer Lehrgebäude, sondern vielmehr für die Dynamik und die Konflikthaftigkeit politischer Deutungskämpfe. Sie in ihrer ganzen Lebendigkeit zu erfassen, hat nur wenig mit staubig-antiquarischen Textstudien einer altmodischen Geistesgeschichte zu tun. Die Macht der Ideen zeigt sich erst anhand ihrer Entstehungs- und Entfaltungsbedingungen, anhand eines Ringens um kulturelle Hegemonie, um Aufmerksamkeit in Medien und Öffentlichkeit. Ihr Engagement in solchen Wirkungsräumen des politischen Denkens lässt die Intellektuellen als zentrale Akteure der Ideengeschichte lebendig werden.Im 20. Jahrhundert, diesem unruhigen "Zeitalter der Extreme", durchliefen Geistesarbeiter vielfältige Metamorphosen zwischen Anpassung und Unabhängigkeit. Dem Bild heldenhafter Einzelkämpfer und rückgratstarker Nonkonformisten, das sie gerne von sich selbst zeichneten, entsprachen sie nicht immer. Alexander Gallus zeigt Wege einer akteurszentrierten und kontextorientierten Geistesgeschichte auf. Im Mittelpunkt steht die Figur des Intellektuellen in krisenhaften Zeiten. Was zeichnet ihn aus? Welche Rolle - ob als Parteiarbeiter, Berufskritiker oder Experte - nimmt er wahr? Wie positioniert er sich im ideologischen Weltbürgerkrieg?
Autorenporträt
Alexander Gallus, geb. 1972, studierte Geschichte und Politikwissenschaft in Berlin und Oxford. Nach seiner Zeit als Juniorprofessor für Zeitgeschichte ¿ Geschichte des politischen Denkens an der Universität Rostock folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Technischen Universität Chemnitz. Dort leitet er auch den Forschungsbereich zur Intellectual History des 20. und 21. Jahrhunderts. Zu seinen Publikationen zählen u. a.: Heimat ¿Weltbühne`. Eine Intellektuellengeschichte im 20. Jahrhundert, Göttingen 2012; Die Neutralisten. Verfechter eines vereinten Deutschland zwischen Ost und West 1945¿1990, 2. Aufl., Düsseldorf 2006; Revolutionäre Aufbrüche und intellektuelle Sehnsüchte. Zwischen Weimarer Republik und Bundesrepublik, Hamburg 2021.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensent Arno Orzessek kommt leider nicht voll auf seine Kosten mit dem Buch von Alexander Gallus: Da möchte er gerne etwas über Intellektuelle erfahren und was das eigentlich ist, eine Intellektueller, und Gallus liefert nur "Fransen" zum Thema, aufgewärmte, unzusammenhängende Aufsätze. Dass das Phänomen kompliziert ist, ist Orzessek dabei klar. Aber Gallus verheddert sich in politischer Ideengeschichte und Ausführungen zur Rezeptionsgeschichtsforschung, bedauert der Rezensent. Schade, denn wie der Autor die Auseinandersetzung zwischen Peter Alfons Steiniger und Sartre analysiert, das findet Orzessek gekonnt und spannend.

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