Der Sammelband vereint Beiträge, die das komplexe Zusammenspiel der Integrations- bzw. Desintegrationsbemühungen des griechisch-lateinisch-italienischen Kulturnetzwerks im 15. Jahrhundert unter verschiedenen Aspekten untersuchen. Im Zentrum dieser steht exemplarisch die Figur des Kardinals Bessarion: Thematisiert wird zum einen die Aufnahme Bessarions in okzidental-lateinische Kreise, zum anderen die Beziehungen des Kardinals zu seiner griechischen Heimat, zu anderen Exilgriechen sowie die sich daraus ergebenden Formen griechischer Desintegration und lateinischer Integration. Darüber hinaus beleuchten akzentuierende Beiträge Bessarions Vertrautenkreis, das Kardinalskollegium und sein Wirken als Legat. Weitere Schwerpunktbereiche beschäftigen sich mit dem Einfluss des Kardinals auf die Rezeption griechischer Wissenschaften sowie mit der Frage, wie das Bild antiker Philosophie durch Bessarion und dessen Entourage konstruiert wird und sich diese (Re-)Konstruktionen von anderen zeitgenössischen Versuchen, die Philosophie neu zu fassen, unterscheiden. .