Der Aufbau von Clusterstrukturen gehört zum konventionellen Handlungsrepertoire der regionalen Wirtschaftsförderung, die sich in diesem Punkt vor allem darauf konzentriert, "netzwerkbildende Maßnahmen" umzusetzen. Dem liegt die nicht zuletzt von der Theorie genährte Vorstellung zugrunde, dass Unternehmen in vielerlei Hinsicht von der Einbindung in regionale (Branchen-)Netzwerke profitieren: Kooperationsgewinne, Informationsvorteile und die Erweiterung eigener Handlungsoptionen durch Bündelung komplementärer Ressourcen sind hier die Stichworte. Die Wirtschaftsclustern nachgesagte Vorteilhaftigkeit speist sich nach diesem Verständnis aus der klubartigen Sozialstruktur, die auf der einen Seite regional begrenzt und damit exklusiv, innerhalb der räumlichen Grenzen aber weitgehend frei von sozialen Zugangsschranken ist.
Allerdings mangelt es der theoriebezogenen und empirischen Clusterforschung an Auseinandersetzungen, in denen - ausgehend von einer für soziale Interaktion sensiblen prozessorientierten Sicht - dem Innenleben regionaler Clusterverbünde nachgegangen wird. Das betrifft insbesondere das mögliche Ausmaß an Konflikten sowie die Verteilung potenzieller Nutzengewinne (oder eben -verluste) auf die eingebundenen Unternehmen. Kurzum: Die Mechanismen, nach denen Cluster- und Netzwerkinitiativen funktionieren, sind vielfach noch unbekannt.
Um Aufschluss darüber zu gewinnen, welche Handlungs- und Beziehungsmuster sich aus welchen Gründen in clusterinternen Netzwerken einspielen, wurde dem Innenleben zweier nordhessischer Initiativen mit den Mitteln qualitativer Forschung nachgespürt. Die empirischen Befunde decken auf, dass pauschale Zuschreibungen, die das Bild eines harmonischen Netzwerkgefüges bedienen und den Erfolg eines Clusters aus der Anzahl bestehender formaler Netzwerke ableiten, zu kurz greifen. Die Netzwerkentwicklung ist in den untersuchten Initiativen immer auch Ausdruck machtvoller Bestrebungen einzelner Mitgliedsunternehmen oder (Netzwerk-)Subgruppen, ihren Interessen gerecht werdende Praktiken der Führung zu etablieren. Die Frage nach der Überlegenheit bzw. Wirkungsmächtigkeit von Netzwerken als Organisationsform ökonomischer Aktivitäten verlangt darum nach einer Präzisierung des Akteurskreises und der Handlungsebene. Ein genauerer Blick lohnt.
Allerdings mangelt es der theoriebezogenen und empirischen Clusterforschung an Auseinandersetzungen, in denen - ausgehend von einer für soziale Interaktion sensiblen prozessorientierten Sicht - dem Innenleben regionaler Clusterverbünde nachgegangen wird. Das betrifft insbesondere das mögliche Ausmaß an Konflikten sowie die Verteilung potenzieller Nutzengewinne (oder eben -verluste) auf die eingebundenen Unternehmen. Kurzum: Die Mechanismen, nach denen Cluster- und Netzwerkinitiativen funktionieren, sind vielfach noch unbekannt.
Um Aufschluss darüber zu gewinnen, welche Handlungs- und Beziehungsmuster sich aus welchen Gründen in clusterinternen Netzwerken einspielen, wurde dem Innenleben zweier nordhessischer Initiativen mit den Mitteln qualitativer Forschung nachgespürt. Die empirischen Befunde decken auf, dass pauschale Zuschreibungen, die das Bild eines harmonischen Netzwerkgefüges bedienen und den Erfolg eines Clusters aus der Anzahl bestehender formaler Netzwerke ableiten, zu kurz greifen. Die Netzwerkentwicklung ist in den untersuchten Initiativen immer auch Ausdruck machtvoller Bestrebungen einzelner Mitgliedsunternehmen oder (Netzwerk-)Subgruppen, ihren Interessen gerecht werdende Praktiken der Führung zu etablieren. Die Frage nach der Überlegenheit bzw. Wirkungsmächtigkeit von Netzwerken als Organisationsform ökonomischer Aktivitäten verlangt darum nach einer Präzisierung des Akteurskreises und der Handlungsebene. Ein genauerer Blick lohnt.