Das Buch widmet sich der Frage, wie Lehrerinnen und Lehrer ihrem Kernauftrag der Persönlichkeits- und Bildungsentwicklung von Schülerinnen und Schülern professionell nachkommen und dabei unbewusste und irrational erscheinende Wirkfaktoren integrieren können. Die theoretische Analyse zum Ist-Zustand und am Einzelfall mündet in einer Konzeption für "Interaktive Beratung und Schulentwicklung". Deutlich wird eine in der Schulkultur verankerte und in wesentlichen Teilen unbewusste "Beziehungsmatrix", die von den organisatorisch-institutionellen Strukturen geprägt und von den Persönlichkeitsstrukturen inszeniert und verändert wird. Diese Beziehungsmatrix enthält schulspezifische Mechanismen und Strategien, wie Autoritätskonflikte, informelle Kontrollmechanismen, die Behauptung von Einflusslosigkeit und phantasmatische Leitungsimagines. Sie zeigt sich in den Interaktionen zwischen Beratenden und Lehrenden und pendelt zwischen autonomiegewährend und kontrollierend, bzw. freundlich und feindlich. Für den o.g. Kernauftrag ergibt sich die Lösung, abhängige und aggressive Tendenzen nicht zu tabuisieren, sondern zu integrieren und damit zu entschärfen.