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Ob als theoretisches Konzept oder als polemische Formel - lange Zeit bestimmte der Begriff des Multikulturalismus die Debatte über die Einwanderungsgesellschaft. Die stellte man sich vor wie ein Stadtteilfest mit Würstchen, Falafel und Cevapcici - als unverbindlich-tolerantes Nebeneinander. Doch Autoren und Regisseure wie Vladimir Kaminer oder Fatih Akin wollen nicht länger auf ihre Herkunft reduziert werden und haben die Vorstellungen von deutscher Kultur verändert. Daher sollten, so Mark Terkessidis, die alten Konzepte überwunden werden. Er plädiert für eine radikale interkulturelle Öffnung.…mehr

Produktbeschreibung
Ob als theoretisches Konzept oder als polemische Formel - lange Zeit bestimmte der Begriff des Multikulturalismus die Debatte über die Einwanderungsgesellschaft. Die stellte man sich vor wie ein Stadtteilfest mit Würstchen, Falafel und Cevapcici - als unverbindlich-tolerantes Nebeneinander. Doch Autoren und Regisseure wie Vladimir Kaminer oder Fatih Akin wollen nicht länger auf ihre Herkunft reduziert werden und haben die Vorstellungen von deutscher Kultur verändert. Daher sollten, so Mark Terkessidis, die alten Konzepte überwunden werden. Er plädiert für eine radikale interkulturelle Öffnung. Alle Institutionen müßten darauf abgeklopft werden, ob sie Personen, egal welcher Herkunft, auch tatsächlich die gleichen Chancen auf Teilhabe einräumen. Nur so können die Potentiale einer vielfältigen Gesellschaft fruchtbar gemacht werden.
Autorenporträt
Terkessidis, MarkMark Terkessidis (geboren 1966) arbeitet als Publizist mit den Schwerpunkten Popkultur und Migration. 2006 verfaßte er zusammen mit Yasemin Karasoglu ein intensiv diskutiertes Plädoyer für mehr Rationalität in der Integrationsdebatte.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.05.2010

Sachbücher des
Monats Juni
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücher der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. ANTONY BEEVOR: D-Day. Die Schlacht um die Normandie. Übersetzt von Helmut Ettinger. C. Bertelsmann Verlag, 636 Seiten, 28 Euro.
2. LUDOLF HERBST: Hitlers Charisma. Die Erfindung eines deutschen Messias. S. Fischer Verlag, 330 Seiten, 22,95 Euro.
3. IAN DICKIE, MARTIN J. DOUGHERTY, PHYLLIS G. JESTICE, CHRISTER JÖRGENSEN, ROB S. RICE: Geschichte der Seekriege. Übersetzt von Henning Dedekind und Karin Schuler. Konrad Theiss Verlag, 256 Seiten, ca. 250 Abb., 34,90 Euro.
4.-5. OLIVIER ROY: Heilige Einfalt. Über die politischen Gefahren entwurzelter Religionen. Aus dem Französischen von Ursel Schäfer. Siedler Verlag, 335 Seiten, 22,95 Euro.
JOHANNES WILLMS: Stendhal. Biographie. Carl Hanser Verlag, 330 Seiten, 24,90 Euro.
6. MAIKE ALBATH: Der Geist von Turin. Pavese, Ginzburg, Einaudi und die Wiedergeburt Italiens 1943. Berenberg Verlag, 189 Seiten, 19 Euro.
7. JOSEF STIGLITZ: Im freien Fall. Vom Versagen der Märkte zur Neuordnung der Weltwirtschaft. Übersetzt von Thorsten Schmidt. Siedler Verlag, 448 Seiten, 24,95 Euro.
8. ELISABETH BADINTER: Der Infant von Parma, oder Die Ohnmacht der Erziehung. Übersetzt von Thomas Schultz. C. H. Beck Verlag, 144 Seiten, 17,95 Euro.
9.-10. KARL ERICH GRÖZINGER: Jüdisches Denken: Theologie – Philosophie – Mystik 3. Von der Religionskritik der Renaissance zur Orthodoxie und Reform im 19. Jahrhundert. Campus Verlag, 680 Seiten, 68 Euro.
CHRISTIAN MAREK, PETER FREITAG: Geschichte Kleinasiens in der Antike. Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung. C. H. Beck Verlag, 941 Seiten, 44 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats Juni von Hilal Sezgin:
MARK TERKESSIDIS: Interkultur. Suhrkamp Verlag, 220 Seiten, 13 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Matthias Kamann, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Johannes Saltzwedel, Albert von Schirnding, Norbert Seitz, Eberhard Sens, Hilal Sezgin, Volker Ullrich, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Redaktion: Andreas Wang (NDR Kultur)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 30. Juni.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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