Die deutsche Kolonialzeit in Kamerun fängt im Jahre 1884 an, als der deutsche Generalkonsul, Gustav Nachtigall, einen Schutzvertrag mit einigen Duala-Herrschern am Kamerun-Fluss am 12. Juli unterzeichnete. Dieser deutsch-Duala-Vertrag, der der deutschen Kolonialregierung bzw. den deutschen Kaufleuten vor Ort das Betreten des Hinterlandes versagte, wurde jedoch kurz danach in Frage gestellt, als der ganze afrikanische Kontinent unter den europäischen Mächten anläßlich des Berliner Kongresses (November 1884-Februar 1885) entgegen allen geopolitischn Gesetzen aufgeteilt wurde. Dies führte freilich zu Widerständen von Seiten der kolonisierten Völker. Diese Widerstände wurden jedoch durch militärische Terroraktionen in Blut und Dörferverbrennen vernichtet. Auf der kulturellen Ebene wurden Assimilationsversuche mit Absicht der Germanisierung außereuropäicher Völker unternommen, welche in der Entfremdung gipfelte. Diese Lage dauerte bis 1916. Man darf aber nicht aus den Augen verlieren,dass der Transfer von deutschen Werten nach Afrika nicht immer aufgezwungen geschah, sondern auch als Folge der Bewunderung, Anpassung der afrikanischen Völker einigen fremden Werten gegenüber. Außerdem ist der Kulturtransfer keine Einbahnstraße trotz der ungleichen Machtverhälnisse zwischen den in Kontakt tretenden Völkern. Dieses Buch richtet sein Augenmerk auf diese gegenseitigen Kultureinflüsse.