Der Orient und der Okzident wurden oft durch einen Diskurs verbunden, der von Vorurteilen, Feindseligkeit und sogar Hass geprägt war. Um Kreisläufe zu schaffen, die auf der Akzeptanz des Anderen basieren, entstand ein Büchlein mit dem Titel "L'Amour de loin" (Liebe aus der Ferne), das von Amine Maalouf geschrieben wurde, der selbst aus einem Kreuzungspunkt verschiedener Kulturen stammt. Dieser dramatische Text erzählt eine Geschichte, die zwischen Orient und Okzident vermitteln soll. Die Herausforderung der Erzählung wird bei ihrer szenischen Umsetzung in Form einer Oper noch greifbarer werden. Das Bühnenwerk, das sich stark am Text orientiert, ist ein Gesang der Liebe und der Gnade, dessen Ziel es ist, Brücken zwischen den Kulturen zu bauen und die von Klischees und Hassreden heimgesuchten Vorstellungswelten zu heilen. Ziel der vorliegenden Studie über den Text und seine szenische Umsetzung ist es, die strukturell und szenisch vermittelte Ideologie der Interkulturalität herauszuarbeiten, indem die Ideologeme im Text und in der Szenografie untersucht werden.
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