Die Pädagogik steht vor einer neuen Herausforderung: unsere Gesellschaften werden in immer stärkerem Maße multiethnisch und multikulturell. Infolge von Flucht- oder Migrationsbewegungen, der Freizügigkeit und der angestrebten wirtschaftlichen und politischen Einigung innerhalb Europas werden wir zunehmend mit unterschiedlichen Sprachen, Normen, Werten und Regeln konfrontiert. Zum ersten Mal in der Geschichte erhalten Menschen aus unterschiedlichen Kulturgruppen die Gelegenheit, sich nicht mehr als Eroberer und Eroberte, Unterdrücker und Unterdrückte, sondern auf gleicher Ebene zu begegnen. Welche Folgen wird diese Entwicklung auf die Identität der einzelnen Individuen oder Gruppen ausüben? Welche Gefahren und Chancen verbergen sich in diesem Prozeß? Diese in der Padagogik - aber auch für die Psychologie, die Soziologie und die Medizin - sehr brisanten Fragen werden im vorliegenden Buch mittels einer vertieften empirischen Untersuchung behandelt.