In der vorliegenden Studie werden Spaziergängertexte von Peter Weiss, Thomas Bernhard und Peter Handke auf ihre poetologischen Implikationen untersucht. Die Texte problematisieren die narrative Praxis, indem sie Möglichkeiten und Grenzen des Erzählens hinterfragen. Es wird gezeigt, dass die Autoren aufgrund sprach- und erzähltheoretischer Zweifel in ihren Spaziergangstexten Bezüge zu anderen medialen Ausdrucksformen erstellen, um damit innovative Narrationsformen zu erschließen: Weiss und Handke orientieren sich im Zeichen der Ausdruckskrise an den visuellen Medien (Film und Malerei), während sich bei Bernhard musikanaloge Sprachstrukturen nachweisen lassen. Der literarische Spaziergang, so das Ergebnis dieser Arbeit, gestaltet sich bei diesen Autoren zu einem Grenzgang zwischen den Künsten.