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Gegenstand dieser Publikation sind Fragestellungen zu Umweltproblemen, die von sogenannten Globalschadstoffen verursacht werden und die im Rahmen einer internationlaen umweltpolitischen Kooperation gelöst werden können. Die Untersuchung erfolgt dabei aus umweltökonomischer Sicht und basiert auf diversen analytischen Szenarien, die unterschiedliche umweltpolitische Rahmenbedingungen abbilden.

Produktbeschreibung
Gegenstand dieser Publikation sind Fragestellungen zu Umweltproblemen, die von sogenannten Globalschadstoffen verursacht werden und die im Rahmen einer internationlaen umweltpolitischen Kooperation gelöst werden können. Die Untersuchung erfolgt dabei aus umweltökonomischer Sicht und basiert auf diversen analytischen Szenarien, die unterschiedliche umweltpolitische Rahmenbedingungen abbilden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.02.1996

Internationale Umweltpolitik
Eine Analyse aus spieltheoretischer Sicht

Raimund Krumm: Internationale Umweltpolitik. Eine Analyse aus umweltökonomischer Sicht. Springer-Verlag, Heidelberg/Berlin 1996, 233 Seiten, 128 DM.

Ozonloch, Treibhauseffekt, Klimakatastrophe: diese Schlagwörter sind durch die Rezession und die Euro-Debatte auf hintere Plätze der Angstskala verbannt worden. Dennoch hat sich der schützende Ozonmantel der Stratosphäre weiter zerschlissen - trotz der Umweltkonferenz von Rio de Janeiro, die nun bald vier Jahre zurückliegt. Bevor aber diesen Mammutkonferenzen per se Versagen vorgeworfen werden darf, muß auf die prinzipielle Schwierigkeit internationaler Umweltpolitik hingewiesen werden: Die Reduktion von Globalschadstoffen ist ein öffentliches Gut, das durch Nichtrivalität bei der Nutzung (eine Schadstoffreduzierung kommt allen Ländern gleichermaßen zugute) und durch Nichtausschließbarkeit gekennzeichnet ist (kein Land kann von einer globalen Umweltverbesserung ausgeschlossen werden). Und das führt zu der mißlichen Situation des sogenannten Gefangenen-Dilemmas, bei der eine - wohlgemerkt von allen gewünschte - Situation nicht zustande kommt, weil für jeden Akteur das Trittbrettfahren lukrativ ist: keine Vermeidungskosten, statt dessen Partizipation an den Erfolgen der anderen. Das ist der spieltheoretische Teufelskreis der internationalen Umweltpolitik.

Konsequenterweise, wenn auch nicht dem Titel entnehmbar, ist Raimund Krumms "Internationale Umweltpolitik" eine Analyse des Themas aus spieltheoretischer Sicht. Die Arbeit ist in drei Teile gegliedert. In der "Elementarebene" werden Fragen und Chancen internationaler Umweltpolitik behandelt, in der "Instrumentalebene" wird ausführlich die Bedeutung von Zertifikaten und Steuern als Lösungsmöglichkeiten erörtert, und in der "Dimensionalebene" werden langfristige Aspekte sowie einseitige Selbstbindungs-und Koalitionslösungen thematisiert und - leider nur knapp - die Zusammenhänge zwischen internationaler Handels- und Umweltpolitik demonstriert. Herausragendes Merkmal der Arbeit ist dabei immer wieder die Überprüfung der erörterten Instrumente im Hinblick auf ihre Selbstbindungskraft, denn umweltaltruistische Länder darf Krumm sinnvollerweise als Annahme nicht unterstellen. Die permanente Suche nach anreizkompatiblen Verhandlungslösungen ist mit diesem Buch nicht beendet, aber die Suche ist intensiviert und kanalisiert worden.

Krumm hat kein leicht lesbares Sachbuch geschrieben, er hat keine Patentrezepte anzubieten, und er fordert vom Leser Aufmerksamkeit und Vorkenntnisse. Das ist der Preis. Der Lohn ist eine exakte wirtschaftstheoretische Analyse, worin der spieltheoretische Kern internationaler Umweltfragen aufgegriffen und konsequent durchdacht wird.

VOLKER LETZNER

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