5 Vorwort zur zweiten Auflage Der Absturz der Aktienkurse an den Technologiebörsen und zahlreiche spektakuläre In solvenzen von Internet-Unternehmen scheinen dafür zu sprechen, daß die New Economy und das Electronic Business in einer tiefen Krise stecken. Viele sehen bereits das Ende einer kurzlebigen Ära heraufziehen. Dabei wird meist verkannt, daß 90 Prozent der In ternet-Unternehmen das Krisenjahr 2000/2001 überstanden haben und inzwischen immer mehr Unternehmen der Old Economy auf das E-Business setzen, und dies mit zum Teil großem Erfolg. Führende Forschungsinstitute sagen selbst angesichts der gegenwärtigen Lage eine Vervielfachung des weltweiten Volumens des Electronic Commerce in nur wenigen Jahren voraus. Das Zeitalter des E-Commerce und des Internet scheint somit gerade erst richtig zu beginnen, zumindest in der True Economy jenseits der Finanz märkte. Ein weiteres Indiz dafür läßt sich auf einer anderen Ebene finden. Das Interesse an Bü chern zum Internet und zum E-Commerce scheint unaufhörlich zu wachsen, was letztlich auch zur vorliegenden zweiten Auflage des einführenden Lehrbuchs geführt hat. Für die se Neuauflage wurde der gesamte Text überarbeitet und an vielen Stellen erweitert und vertieft. Dabei wurde jedoch darauf geachtet, der Versuchung einer übermäßigen Aus dehnung des Textumfangs zu widerstehen, um den Charakter der komprimierten Einfüh rung nicht zu gefährden. Das Konzept des Buchs, das sich in seinem Schwerpunkt an den Aufgaben des modemen Marketing-Managements orientiert, wurde beibehalten. In bereits vorhandene Kapitel sind u. a.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.05.2001E-Marketing, . . .
Grundlagen und Bedingungen
Wolfgang Fritz: Internet-Marketing und Electronic Commerce. Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 2000, 210 Seiten, 58 DM.
Sie verblüffen immer wieder, die Wirtschaftsbücher in asketischer Aufmachung. Viele deklarieren sich als "Lehrbücher". Langweilig, trocken und praxisfern, könnte man vermuten. Selbst die Autoren scheinen oft davon angesteckt zu sein. Fast verschämt wagen sie im Vorwort den Hinweis, daß sich ihr Werk auch an interessierte Praktiker wende. Für genau diese entpuppen sich solche Bücher nicht selten als wahre Fundgrube. Sie bringen Ordnung in den Begriffsdschungel, sind reich an Beispielen. Man hat das in der jüngeren Managementliteratur so rare Gefühl, Neues zu erfahren. Das Buch von Fritz gehört zu dieser Sorte. Es greift ein faszinierendes Thema auf, ohne der Faszination zum Opfer zu fallen. Sachlich werden Grundlagen und Rahmenbedingungen des Internet-Marketings und des Electronic Commerce geschildert und dabei gleich einige Mißverständnisse ausgeräumt. So die Vorstellung, das Internet als (virtueller) Begegnungsort von Anbietern und Nachfragern eliminiere das Heer an etablierten Absatzmittlern. Nicht "Disintermediation" sei zu erwarten, meint Fritz, sondern "Intermediationskonkurrenz" zwischen traditionellen und virtuellen Absatzmittlern. Oder die Ansicht, daß allein die Verbreitung des Internets Rückschlüsse auf die Nutzung einzelner Dienste zulasse. Um die Erfolgsaussichten von im Internet angebotenen Produkten zu schätzen, muß nach Fritz hingegen eine Fülle von Parametern herangezogen werden. Im Hauptteil des Buches behandelt der Autor das Internet als Instrument des Marketing-Managements und des Electronic Commerce. Dabei geht er sowohl auf die Möglichkeiten des Marketing Research und des Marketing-Mix ein als auch auf die Frage, wie Internet-Marketing zu implementieren und zu kontrollieren sei. Beim Ausblick in die Zukunft hält sich Fritz zurück. Dennoch steht für ihn fest, daß das Internet nicht bloß die Spielwiese des Marketings bunter gestalten werde. Es entstünden vielmehr neue Spielregeln, die zu neuen Markt- und Wettbewerbsstrategien führten.
HEINZ K. STAHL
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Grundlagen und Bedingungen
Wolfgang Fritz: Internet-Marketing und Electronic Commerce. Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 2000, 210 Seiten, 58 DM.
Sie verblüffen immer wieder, die Wirtschaftsbücher in asketischer Aufmachung. Viele deklarieren sich als "Lehrbücher". Langweilig, trocken und praxisfern, könnte man vermuten. Selbst die Autoren scheinen oft davon angesteckt zu sein. Fast verschämt wagen sie im Vorwort den Hinweis, daß sich ihr Werk auch an interessierte Praktiker wende. Für genau diese entpuppen sich solche Bücher nicht selten als wahre Fundgrube. Sie bringen Ordnung in den Begriffsdschungel, sind reich an Beispielen. Man hat das in der jüngeren Managementliteratur so rare Gefühl, Neues zu erfahren. Das Buch von Fritz gehört zu dieser Sorte. Es greift ein faszinierendes Thema auf, ohne der Faszination zum Opfer zu fallen. Sachlich werden Grundlagen und Rahmenbedingungen des Internet-Marketings und des Electronic Commerce geschildert und dabei gleich einige Mißverständnisse ausgeräumt. So die Vorstellung, das Internet als (virtueller) Begegnungsort von Anbietern und Nachfragern eliminiere das Heer an etablierten Absatzmittlern. Nicht "Disintermediation" sei zu erwarten, meint Fritz, sondern "Intermediationskonkurrenz" zwischen traditionellen und virtuellen Absatzmittlern. Oder die Ansicht, daß allein die Verbreitung des Internets Rückschlüsse auf die Nutzung einzelner Dienste zulasse. Um die Erfolgsaussichten von im Internet angebotenen Produkten zu schätzen, muß nach Fritz hingegen eine Fülle von Parametern herangezogen werden. Im Hauptteil des Buches behandelt der Autor das Internet als Instrument des Marketing-Managements und des Electronic Commerce. Dabei geht er sowohl auf die Möglichkeiten des Marketing Research und des Marketing-Mix ein als auch auf die Frage, wie Internet-Marketing zu implementieren und zu kontrollieren sei. Beim Ausblick in die Zukunft hält sich Fritz zurück. Dennoch steht für ihn fest, daß das Internet nicht bloß die Spielwiese des Marketings bunter gestalten werde. Es entstünden vielmehr neue Spielregeln, die zu neuen Markt- und Wettbewerbsstrategien führten.
HEINZ K. STAHL
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