Internet und (deutsche) Gesellschaft, das war - und ist - eine schwierige Beziehung. Die Soziologie bildet da keine Ausnahme, ganz im Gegenteil: Die spannenden und relevanten Ideen rund um das Phänomen Digitalisierung kamen in den vergangenen Jahren fast immer aus anderen Disziplinen und Ländern. Dabei mangelt es der Soziologie freilich nicht an wissenschaftlicher Ausprägung: Sie ist gerade in Deutschland gekennzeichnet durch eine reichhaltige Geschichte, ausgefeilte Theorien und einen umfassenden Methodenkanon. Was ihr jedoch weitgehend fehlt, ist ein grundlegendes Verständnis digitaler Technik und der daraus resultierenden soziotechnischen und netzkulturellen Konsequenzen. In diesem Buch werden nun - erstmalig im deutschsprachigen Raum - Geschichte, wissenschaftstheoretische Grundlagen und methodische Bausteine der "Idee Internetsoziologie" umfassend dargestellt und so eine Zukunftsperspektive für die erfolgreiche Analyse der Digitalisierung der Gesellschaft aus soziologischer Sicht skizziert. Aufgrund des Rahmenkonzeptcharakters des Buches wird ein interdisziplinärer Werkzeugkasten für die Analyse digitaler Phänomene präsentiert. Dort, wo dieser Werkzeugkasten keine eigenen Lösungen bieten kann, wird eine Anknüpfungsmöglichkeit an Lösungen Dritter hergestellt.