Gibt es möglicherweise Leute, die vor ihrem eigenen Genuss zu flüchten versuchen, und zwar, indem sie diesen an andere Personen oder Geräte abschieben? Kommt es nicht vor, dass solche Leute das Besichtigen von Sehenswürdigkeiten ihren Kameras übertragen, das Lesen interessanter Bücher Fotokopierapparaten oder Bekannten, die Geburtstag haben? Diese Frage bildet ein aktuelles Thema der Psychologie, einen Schlüssel zum Verständnis neuer künstlerischer Strategien, eine ernstzunehmende Herausforderung an Philosophie und Psychoanalyse sowie ein amüsantes Rätsel für die alltägliche Selbstverständigung: Warum wollen diese Leute ihren Genuss nicht haben? Und warum sind sie, wenn sie ihn schon nicht haben wollen, so bedacht darauf, dass andere diesen Genuss an ihrer Stelle übernehmen? Herausfordernd, anregend und durchaus amüsant wird untersucht, ob und inwiefern Empfindungen der Lust durch fremde Personen oder auch Geräte gewonnen - also delegiert werden können.