"Tatsachen gibt es nicht, nur Interpretationen" - Nietzsches Diktum scheint nach hundert Jahren gegenwärtiger denn je. In vielen Facetten ist in neueren Denkströmungen der konstruktive und perspektivische Charakter des Erkennens herausgearbeitet worden: Die Beschreibungen, die wir von uns selber und von der Welt geben, sind nicht Abbilder einer objektiven Wirklichkeit, sondern Interpretationen. Die Frage ist, wieweit damit die Ideen von Wahrheit und Erkenntnis verdrängt, transformiert oder unterlaufen werden. Aus unterschiedlichen Perspektiven nehmen die Beiträge des vorliegenden Bandes zu dieser Frage Stellung.