Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand dieser Arbeit ist, in einige Methoden der interpretativen Sozialforschung beispielhaft einzuführen. Es werden die Interviewanalyse nach der "Grounded Theory", die Ethnographie und die "Membership Categorization Analysis" vorgestellt. Zu jeder Methode werden das Material, die Vorgehensweise sowie die Analyse und die Deutung der Forschungsergebnisse gezeigt. Anhand von Beispielen an Datenmaterialien wird verdeutlicht, wie die Methoden praktisch angewendet werden.Der erkenntnistheoretische Hintergrund der interpretativen Sozialforschung ist aus der Interpretation der Wirklichkeit theoretische Aussagen über diese Wirklichkeit zu treffen. Es geht nach Alfred Schütz (2004) um den Common Sense, das alltägliche Denken. Doch was ist der Common Sense? Menschen organisieren Ihre Wahrnehmung der Welt durch Sprache und durch Typisierungen der Welt und ihrer Gegenstände. Der Common Sense lässt sich so beschreiben, dass ein Gegenstand für alle Menschen in einem Denkraum die gleiche Bezeichnung trägt. Wenn wir über einen bestimmten Gegenstand namentlich sprechen oder ihn auch nur beschreiben, dann wissen wir meistens, welcher gemeint ist. Beim wissenschaftlichen Denken wird die Idealisierung des Common Sense, die Annahme, dass jeder von uns das gleiche Alltagsverständnis hat, nicht berücksichtigt. Beim wissenschaftlichen Denken sollen die Wissenschaftler:innen dem Typus des desinteressierten Beobachters entsprechen. Ein wissenschaftliches Problem soll so behandelt werden, dass es ohne Zweifel von jedem gleich verstanden werden und dementsprechend exakt beschrieben werden kann. Es darf nicht von einem Common Sense ausgegangen werden.Beim wissenschaftlichen Denken muss von der logischen Konsistenz der Handlung einer Person ausgegangen werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass nicht davon ausgegangen wird, dass die handelnde Person widersprüchlich handelt. Bei der subjektiven Gestaltung sollen die Wissenschaftler:innen nicht davon ausgehen, dass die handelnde Person genauso ist, wie jemand, den sie selbst kennen. Bei der Adäquanz bzw. Alltagstauglichkeit des Handlungsmusters soll nicht davon ausgegangen werden, die handelnde Person befände sich in einem luftleeren Raum oder lebe in der gleichen Umgebung wie die Wissenschaftler:innen selbst.
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