Richard Beer-Hofmann (1866-1945) hatte sich bereits als Autor von Novellen, Gedichten und Erzählungen einen Namen gemacht, als er sich dem Drama zuwandte. Sein dramatisches Werk ist durch eine Vielzahl an Text- Text-Verbindungen gekennzeichnet. Die Intertextualität ist ein geradezu integraler Bestandteil und Modus seiner dramatischen Praxis. Im Spannungsfeld von Markierung, Aufbewahrung, Bearbeitung und Aktualisierung entfaltet Beer-Hofmann dramatische Intertextualität im Gattungsrahmen der literarischen Pantomime, des Trauerspiels und des historischen Bibeldramas. Anhand von drei intertextuellen Konzepten - Gattung, Markierung und Gedächtnis - untersucht Mathias Meert die Dialogizität und Transformation von literarischen und dramatischen Referenztexten in Beer-Hofmanns "Pierrot Hypnotiseur" (1892), "Der Graf von Charolais" (1904), "Jaákobs Traum" (1918), "Das goldene Pferd" (1921/22), "Der junge David" (1933) und im "Vorspiel auf dem Theater zu König David" (1936).