Was sich der Hamburger Überlebenskünstler Jens Böttcher wohl bei diesem Buch gedacht hat? Jeder anständige Christ vermeidet den Kontakt mit dem Teufel, aber der Nachdenker Jens Böttcher sucht ihn . . .
So ganz in aller Öffentlichkeit traut er sich's dann wohl doch nicht. Er schreibt einen Roman,
der sich wie ein Theaterbuch liest. Hauptdarsteller sind der Teufel und der Journalist Kolbach. Der…mehrWas sich der Hamburger Überlebenskünstler Jens Böttcher wohl bei diesem Buch gedacht hat? Jeder anständige Christ vermeidet den Kontakt mit dem Teufel, aber der Nachdenker Jens Böttcher sucht ihn . . .
So ganz in aller Öffentlichkeit traut er sich's dann wohl doch nicht. Er schreibt einen Roman, der sich wie ein Theaterbuch liest. Hauptdarsteller sind der Teufel und der Journalist Kolbach. Der Teufel persönlich hatte für den "13. Oktober, 16 Uhr zur Pressekonferenz mit dem Teufel" eingeladen.
Anfangs dachte die handvoll Kleinstadtjournalisten die Idee zu dieser Veranstaltung käme als Gag einer modernen Jugendgruppe ganz gut an, aber bald schon wird den Journalisten klar, vor ihnen steht der Leibhaftige. Er beginnt mit den Worten: "Ich befürchte einen Burn - Out und muss wirklich ganz dringend mal ausspannen.", aber im Verlauf der Pressekonferenz geht es dann doch ziemlich hoch her und vornehmlich der Teufel und Kolbach reden tacheles miteinander. Unter Anderem geht es um die Stellung des Teufels.
Teufel: "Sie werden niemanden im ganzen Universum finden, der so gläubig ist wie ich."
Gott selbst hat den Teufel erschaffen, daran werden die Journalisten erinnert. Er sagt ihnen auch, warum er seit Jahrtausenden so erfolgreich sein konnte. Nämlich, weil besonders zwei Sorten von Menschen ihn so unterstützt haben. Zum einen sind das die, die immer nur Spaß haben wollen und dann ist da auch noch eine ganz bestimmte Gruppe von Christen, die sich ganz bestimmt mit diesem Buch auf den Schlips getreten fühlen.
Aber egal, Kolbach und der Teufel sind der Wahrheit auf der Spur. Sie ringen um die Wahrheit. Ganz besonders im Blick haben sie dabei den biblischen Hiob und auch Jona. Geschrieben ist das Ganze so, dass dem Leser genügend Zeit und Raum bleibt sich mit seinen Gedanken einzubringen.
Teufel: "Niemand kommt zum Vater denn durch mich."
Ganz schön frech ist der Dichter Jens Böttcher schon, oder nennt man es besser provokant? Auf alle Fälle hatte er mit diesem Buch eine verteufelt gute Idee und hat diese sehr gut umgesetzt. Böttchers Buch regt an, allein, aber auch im Gespräch mit Anderen über die Liebe Gottes zu uns Menschen neu nachzudenken, vielleicht hat er ja sogar recht, dass wir dazu den Teufel brauchen.
Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu