Gotthold Ephraim Lessings (1729-1781) Nathan der Weise gilt nicht nur als das bedeutendste Drama der deutschen Aufklärung, sondern geht mit der Thematisierung des Toleranz-Problems über das allgemein im 18. Jahrhundert proklamierte Vernunftsprinzip hinaus. Durch seinen Konflikt mit dem Hamburger Hauptpastor Goeze mit einem herzöglichken Publikationsverbot für theoretische Schriften belegt, umgeht Lessing dieses mit seinem dramatischen Gedicht geschickt und predigt von einer neuen Kanzel weiter.Die Arbeit ziegt, dass Lessings Toleranzkonzeption entscheidend für das Drama ist. Sie steht als Basis des Zusammenlebens der Figuren, die den drei Weltreligionen angehören. Als Basis dafür stellt der Text nicht nur Teile der Toleranzdebatte Lessings heraus, sondern zeigt auch das allgemeine Verständnis und den Umgang der nicht-christlichen Religionen und Toleranz im 18. Jahrhundert heraus auf. Dabei zeigt sich, dass unter Toleranz etwas anderes verstanden wird, als es heute der Fall ist.Durch den weisen Nathan gibt Lessing uns in einer globalisierten Welt eine Anleitung zum friedlichen und toleranten Zusammenleben und ist daher aktueller denn je.