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Gibt es einen Blick in die Innenwelt des Denkens? Kann das Denken sich selbst unmittelbar erfassen und dabei auf den experimentellen Apparat der Neurowissenschaft verzichten? Die Psychologie um 1900 versuchte eine Antwort auf diese Fragen und nannte den entsprechenden Ansatz "Introspektion". Mit dieser Methode wurde eine Neustrukturierung des Phänomenenbereichs des Denkens erarbeitet, die von der seinerzeit gängigen Orientierung an der Physiologie absah. Dieser historische Versuch ist eng verbunden mit der "Würzburger Schule der Denkpsychologie". Programmatische Texte aus dieser Debatte werden…mehr

Produktbeschreibung
Gibt es einen Blick in die Innenwelt des Denkens? Kann das Denken sich selbst unmittelbar erfassen und dabei auf den experimentellen Apparat der Neurowissenschaft verzichten? Die Psychologie um 1900 versuchte eine Antwort auf diese Fragen und nannte den entsprechenden Ansatz "Introspektion". Mit dieser Methode wurde eine Neustrukturierung des Phänomenenbereichs des Denkens erarbeitet, die von der seinerzeit gängigen Orientierung an der Physiologie absah. Dieser historische Versuch ist eng verbunden mit der "Würzburger Schule der Denkpsychologie". Programmatische Texte aus dieser Debatte werden erstmals wieder zugänglich gemacht und durch eine Einleitung und Bibliographie erschlossen. Die Einleitung stellt die Notwendigkeit einer konzeptuellen Fundierung aktueller Probleme der Kognitionspsychologie und Neurowissenschaft dar, die anhand der historischen Materialien erarbeitet werden kann.

Inhaltsverzeichnis:
Einleitung: Erster Versuch einer Ortsbestimmung: Introspektion als "Blick nach Innen"? - Was erwartet man von einer Theorie der Introspektion? Aspekte der Gegenwartsphilosophie - Zweiter Versuch einer Ortsbestimmung: Introspektion als Methode der Psychologie um die Jahrhundertwende - Introspektion und die Definition der Psychologie - Von Wundts Reaktionsexperimenten zu den Experimenten der "Würzburger Schule" - Die "Würzburger Schule": Thesen, Themen, Schulzusammenhang - Die "Würzburger Schule": Introspektion als Methode der Psychologie - Resultate der "Würzburger Schule": Eine qualitative Deutung des Denkens? - Objektive Phänomenologie: Introspektion und eine wissenschaftliche Theorie des Mentalen - Was sieht der "Blick nach Innen"?
Texte: O. Külpe (1912), Über die moderne Psychologie des Denkens - A. Mayer/J. Orth (1901), Zur qualitativen Untersuchung der Association - K. Marbe (1901), Experimentell-psychologische Untersuchungen über das Urteil. (Ausschnitte) - N. Ach (1905), Über die Willenstätigkeit und das Denken. (Ausschnitte) - K. Bühler (1907), Tatsachen und Probleme zu einer Psychologie der Denkvorgänge. I. Über Gedanken - K. Bühler (1908), Antwort auf die von W. Wundt erhobenen Einwände gegen die Methode der Selbstbeobachtung an experimentell erzeugten Erlebnissen.
Autorenporträt
Paul Ziche. Geboren 1967. Studium der Philosophie, Physik und Psychologie in München und Oxford. Promotion 1995. Seit 1996 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik, Universität Jena. Arbeitsschwerpunkte: Philosophie (insbes. Naturphilosophie des deutschen Idealismus); Naturwissenschaften um 1800; Philosophie, Psychologie und Naturwissenschaften um 1900.