Streiflichter auf die Vergangenheit
Rolf Hochhuth sagt von sich, dass es die Geschichte war, die ihn, "kriegsverschont, denn ich war 14, als die Amerikaner uns von der Hitlerdiktatur befreiten", überhaupt erst zum Schreiben gebracht habe. Nichts in seinem jetzt fünfundfünzigjährigen Schaffen habe ihn so aufgerührt und fasziniert wie das Verhalten der Mitläufer, aber auch der Staatsoberhäupter, zuerst anlässlich der Nazi-Massaker, dann in der Weltgeschichte überhaupt.
Hochhuth stellte in seinem so der Untertitel "christlichen Trauerspiel" Der Stellvertreter,
als Erster die Frage, die vor 50 Jahren weltweit mehr Empörung als Zustimmung auslöste: "Wie konnte der zu Auschwitz schweigen, obgleich durch polnische Priester detailliert unterrichtet, der sich noch im Ernst als Stellvertreter Christi auf Erden bezeichnet?"
Wen diese Frage, kommentiert nach Jahrzehnten Hochhuth, wie ihn selbst seit seiner Jugend umtreibe, den lasse die Geschichte nie mehr aus ihren Krallen. So kreist beinahe alles, was er schrieb, um die Historie, eine ziemlich deprimierende Beschäftigung, gäbe es da nicht auch Lichtgestalten wie die drei Attentäter gegen Hitler: Den Schweizer Theologiestudenten Maurice Bavaud, 1941 in Plötzensee enthauptet, der zur Reinkarnation Wilhelm Tells wurde; dann den schwäbischen Tischler Johann Georg Elser, dessen Bombe im Münchener Bürgerbräukeller 1939 Hitler um 11 Minuten verfehlte; und 1944 den Attentäter Graf Stauffenberg, den Urenkel Gneisenaus, des Strategen, der vor 200 Jahren in der Völkerschlacht bei Leipzig Napoleon schlug.
Für Hochhuth ist Churchill, eine der Hauptgestalten auch dieses Buches, einer der nur zwei Giganten: Michelangelo in der Kunst, Churchill in der Geschichte.
Hochhuths Betrachtungen sind Streiflichter auf die Vergangenheit von der Antike bis zur Gegenwart. Er findet seine Arbeit am genausten charakterisiert durch eine Bemerkung des Germanisten Harald Hartung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Die zwei Lieblingsthemen,die zwei Obsessionen Hochhuths: die Historie und die Frauen "
Inhalt
Kreislaufstudie
Burckhardt der Philosoph
Wellen: ist Geschichte Naturgeschichte?
Geschichtsatlas Gedichte
Der 17. Juni 1953
Oswald Spengler 85 Jahre nach Der Untergang des Abendlandes
Jaspers der Klassiker
Der Machthaber und die Erinnerung
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Rolf Hochhuth sagt von sich, dass es die Geschichte war, die ihn, "kriegsverschont, denn ich war 14, als die Amerikaner uns von der Hitlerdiktatur befreiten", überhaupt erst zum Schreiben gebracht habe. Nichts in seinem jetzt fünfundfünzigjährigen Schaffen habe ihn so aufgerührt und fasziniert wie das Verhalten der Mitläufer, aber auch der Staatsoberhäupter, zuerst anlässlich der Nazi-Massaker, dann in der Weltgeschichte überhaupt.
Hochhuth stellte in seinem so der Untertitel "christlichen Trauerspiel" Der Stellvertreter,
als Erster die Frage, die vor 50 Jahren weltweit mehr Empörung als Zustimmung auslöste: "Wie konnte der zu Auschwitz schweigen, obgleich durch polnische Priester detailliert unterrichtet, der sich noch im Ernst als Stellvertreter Christi auf Erden bezeichnet?"
Wen diese Frage, kommentiert nach Jahrzehnten Hochhuth, wie ihn selbst seit seiner Jugend umtreibe, den lasse die Geschichte nie mehr aus ihren Krallen. So kreist beinahe alles, was er schrieb, um die Historie, eine ziemlich deprimierende Beschäftigung, gäbe es da nicht auch Lichtgestalten wie die drei Attentäter gegen Hitler: Den Schweizer Theologiestudenten Maurice Bavaud, 1941 in Plötzensee enthauptet, der zur Reinkarnation Wilhelm Tells wurde; dann den schwäbischen Tischler Johann Georg Elser, dessen Bombe im Münchener Bürgerbräukeller 1939 Hitler um 11 Minuten verfehlte; und 1944 den Attentäter Graf Stauffenberg, den Urenkel Gneisenaus, des Strategen, der vor 200 Jahren in der Völkerschlacht bei Leipzig Napoleon schlug.
Für Hochhuth ist Churchill, eine der Hauptgestalten auch dieses Buches, einer der nur zwei Giganten: Michelangelo in der Kunst, Churchill in der Geschichte.
Hochhuths Betrachtungen sind Streiflichter auf die Vergangenheit von der Antike bis zur Gegenwart. Er findet seine Arbeit am genausten charakterisiert durch eine Bemerkung des Germanisten Harald Hartung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Die zwei Lieblingsthemen,die zwei Obsessionen Hochhuths: die Historie und die Frauen "
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Kreislaufstudie
Burckhardt der Philosoph
Wellen: ist Geschichte Naturgeschichte?
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Der 17. Juni 1953
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