Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Soziologie), Veranstaltung: Thanatosoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In einer Zeit, die von fortschreitender Gleichstellung und Bestrebungen nach gleicher Behandlung unabhängig vom Geschlecht geprägt ist, persistiert in den Köpfen vieler Menschen eine beharrliche Geschlechterdifferenz, insbesondere im Kontext des Umgangs mit Tod und Trauer. Obwohl formale Gleichstellung in zahlreichen Bereichen erreicht wurde, zeigt sich bei der Frage nach angemessenem Verhalten und tolerierten Reaktionen noch immer eine bedeutsame Rolle des Geschlechts. Die vorliegende Arbeit setzt sich mit den sozialen Normen im Bereich von Tod und Trauer auseinander, insbesondere mit dem Blick auf mögliche Geschlechtsspezifika. Die Thanatosoziologie, die sich mit den sozialen Aspekten des Sterbens und der Trauer beschäftigt, wirft die Frage auf, ob und in welchem Maße Geschlechtsspezifika in diesem sensiblen Bereich existieren. Der individuelle Umgang mit dem Sterben und dem Verlust eines Angehörigen ist zwar stark geprägt von persönlichen Erfahrungen, Herkunft, Religion und sozialem Umfeld, dennoch lassen sich bestimmte Muster identifizieren. Besonders faszinierend ist die Frage nach den Formen der Geschlechtsspezifik: Einerseits beeinflussen äußere Einflüsse, wie die Erwartungshaltung der Mitmenschen, das individuelle Trauerverhalten. Andererseits spielen innere Einflüsse, wie die persönlichen Einstellungen und Verhaltensmuster, eine entscheidende Rolle. Diese Dynamik wirkt sich nicht nur auf das individuelle Erleben von Trauer aus, sondern hat auch geschlechtsspezifische Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit der Trauernden. Um ein umfassendes Verständnis für die verschiedenen Facetten der Geschlechtsspezifik im Kontext von Tod und Trauer zu gewinnen, ist es von besonderer Relevanz, die zugrundeliegenden Gründe genauer zu beleuchten. Diese Arbeit wird sich daher nicht nur mit den äußeren Einflüssen auseinandersetzen, sondern auch einen vertieften Blick auf die individuellen Einstellungen werfen, um so einen Beitrag zum besseren Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen Geschlecht und Trauerverhalten zu leisten.
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