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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Großstadtlyrik, Sprache: Deutsch, Abstract: Man nehme an, man sei noch nie in Berlin gewesen und möchte diese Stadt anhand von Literatur kennen lernen. Natürlich würde es sich hierfür anbieten, eine Großstadtlyrik- Anthologie zu besorgen. Doch würde man hier ein klares Bild von Berlin vorgezeichnet bekommen? Wahrscheinlich nicht, denn in über 100 Jahren deutscher Großstadtdichtung hat sich die Stadt verändert, ebenso wie der…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Großstadtlyrik, Sprache: Deutsch, Abstract: Man nehme an, man sei noch nie in Berlin gewesen und möchte diese Stadt anhand von Literatur kennen lernen. Natürlich würde es sich hierfür anbieten, eine Großstadtlyrik- Anthologie zu besorgen. Doch würde man hier ein klares Bild von Berlin vorgezeichnet bekommen? Wahrscheinlich nicht, denn in über 100 Jahren deutscher Großstadtdichtung hat sich die Stadt verändert, ebenso wie der Blick, der auf sie geworfen wird. Rückten Expressionisten wie Arno Holz das Elend der Arbeiterschicht noch in den Mittelpunkt, bekommen wir in den Werken neuerer Dichter wie Durs Grünbein beispielsweise einen Eindruck vom Geschehen in einer Berliner U-Bahn. Doch die Großstadt dient in der Lyrik nicht nur als Schauplatz vielfältigster menschlicher Erscheinungen, sondern auch als Projektionsfläche für Träume und Hoffnungen sowie für Albträume und Abgründe des Menschen.Diese Themen der Großstadtlyrik mischen sich in den Gedichten von Günter Kunert unter den Eindruck der bewegten Geschichte Berlins, die der Autor am eigenen Leib erfahren hat.Kunert und Berlin sind durch dasselbe Schicksal verbunden. Es sind die Narben der deutschen Geschichte, die sich sowohl an den Gemäuern der Großstadt, als auch am Werk des Dichters ablesen lassen. Der deutsche Schriftsteller und Essayist wird 1929 als Sohn des Kaufmanns in Berlin geboren. Da seine Mutter Jüdin ist, wird er von den Nationalsozialisten als "wehrunwürdig" erklärt und nicht zum Krieg eingezogen. Bereits 1947 erscheint sein erstes Gedicht in der Berliner Tageszeitung. Der junge Autor wird von Johannes R. Becher und Bertholt Brecht gefördert und erlangt in der DDR rasch Anerkennung. Doch schon bald eckt Kunert mit seinen zunehmend kritischen Werken bei der Parteiführung an. Bis zu seiner Ausbürgerung 1979 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin.Heute wohnt er mit seiner Frau in Schleswig-Holstein und kann auf ein umfassendes Werk an Gedichten, Kurzprosa, Reiseskizzen, Hörspielen und einen Roman zurückblicken. Das Thema der deutschen Großstadt Berlin taucht in allen Schaffensphasen Kunerts auf. In der vorliegenden Arbeit werden die Gedichte "Es sind die Städte" und "Vision an der Oberbaumbrücke", deren Erstveröffentlichungen dreiunddreißig Jahre auseinander liegen,gegenübergestellt. Dabei soll geklärt werden, inwiefern sich die persönliche Entwicklung des Autors in seinem Bild der Stadt Berlin niederschlägt und welche Motive dabei eine Rolle spielen.
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