"Iphigenie auf Tauris" ist ein Bühnenstück von Johann Wolfgang von Goethe nach der Vorlage von Euripides' "Iphigenie bei den Taurern". 1779 schrieb der Dichter eine Prosafassung, die er während seiner Italienreise ab 1786 in ein Versdrama umformte. "Iphigenie auf Tauris" behandelt zum einen ein antikes Thema und spiegelt zum anderen das Menschenideal der Weimarer Klassik wider. So zeigt das Handeln der Protagonistin Iphigenie eine Harmonie zwischen Pflicht und Neigung, was in der Weimarer Klassik die Idealisierung eines Menschen bedeutet. Das Drama thematisiert zudem den inneren Kampf Iphigenies, bei dem zuletzt ebendiese Harmonie zu einer Humanisierung der Menschheit führt.