Iran ist ein Land im Umbruch - und ein touristisches Ziel, das es noch zu entdecken gilt. Das Land hat sich in den letzten Jahren konsequent westlichen Besuchern geöffnet und bietet Touristen und Geschäftsleuten gleichermaßen eine hervorragende Infrastruktur, die das Reisen im Land einfach und bequem machen. Der Edition Erde-Reiseführer 'Iran' versteht sich als ein modernes, praktisches Reisehandbuch, das neben allen historisch bedeutenden Städten des alten Persiens vor allem den modernen islamischen Staat Iran vorstellt. Gegenwärtige Probleme des Landes, politische und kulturelle Auseinandersetzungen werden nicht ausgeklammert, sondern für den westlichen Besucher kompetent und überzeugend vermittelt. Vor allem aber bietet der Reiseführer eine Begegnung mit den Menschen in Iran, ihrer Literatur, ihrer Folklore, der bildenden Kunst, der Musik, Religion und Architektur. So ist der Edition Erde-Band weit mehr als ein umfangreiches Reisehandbuch, er ist für westliche Besucher, die sich aus beruflichen oder privaten Gründen im Land aufhalten, eine unentbehrliche Landeskunde.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.11.1999Ferne
"Iran" von Claudia Stodte. Erschienen in der Reihe "Edition-Erde". Edition Temmen, Bremen 1999. 440 Seiten, mehr als 200 Abbildungen. Broschiert, 39,90 Mark. ISBN 3-86108-860-6.
Iran gilt nicht eben als Traumziel für Globetrotter. Frauen müssen ein Kopftuch tragen, Alkohol gibt es allenfalls in Privatwohnungen, die touristische Infrastruktur lässt viele Wünsche offen, die Badefreuden an den Stränden des Kaspischen Meers und des Persischen Golfs werden durch Sittenwächter getrübt, und die Restaurantküche vermittelt vom zu Recht gerühmten Zauber der persischen Kochkunst in der Regel nicht einmal eine Ahnung. Genuss- und Vergnügungssüchtige sollten Iran also meiden. Wer hingegen an Kulturdenkmälern, märchenhaften Basaren und großartigen Landschaften Gefallen findet, wer zudem auf eine Gesellschaft neugierig ist, die sich erkennbar im Umbruch befindet, für den hat Iran viel zu bieten. Dass der Besucher oder - wie die Autorin betont - auch die alleinreisende Besucherin für manche Unannehmlichkeit reich belohnt wird, das zeigt der Reiseführer, den die Islamwissenschaftlerin Claudia Stodte nun vorlegt. Kenntnisreich, anschaulich und voller Sympathie, dabei niemals unkritisch, schreibt sie über ein Land, das die meisten Menschen im Westen eher mit Terrorismus als mit Tourismus verbinden. Insbesondere von der "Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen" legt die Autorin beredtes Zeugnis ab. Ihr Buch besticht durch eine exzellente Landeskunde und zahlreiche Kurzessays zur Kultur, Religion und Politik Irans und beschreibt auch solche Regionen und Städte, die jenseits der ohnehin schmalen Besucherströme gelegen sind. Lediglich die praktischen Informationen etwa zu Hotels oder Verkehrsmitteln sind etwas knapp ausgefallen. (N.K.)
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"Iran" von Claudia Stodte. Erschienen in der Reihe "Edition-Erde". Edition Temmen, Bremen 1999. 440 Seiten, mehr als 200 Abbildungen. Broschiert, 39,90 Mark. ISBN 3-86108-860-6.
Iran gilt nicht eben als Traumziel für Globetrotter. Frauen müssen ein Kopftuch tragen, Alkohol gibt es allenfalls in Privatwohnungen, die touristische Infrastruktur lässt viele Wünsche offen, die Badefreuden an den Stränden des Kaspischen Meers und des Persischen Golfs werden durch Sittenwächter getrübt, und die Restaurantküche vermittelt vom zu Recht gerühmten Zauber der persischen Kochkunst in der Regel nicht einmal eine Ahnung. Genuss- und Vergnügungssüchtige sollten Iran also meiden. Wer hingegen an Kulturdenkmälern, märchenhaften Basaren und großartigen Landschaften Gefallen findet, wer zudem auf eine Gesellschaft neugierig ist, die sich erkennbar im Umbruch befindet, für den hat Iran viel zu bieten. Dass der Besucher oder - wie die Autorin betont - auch die alleinreisende Besucherin für manche Unannehmlichkeit reich belohnt wird, das zeigt der Reiseführer, den die Islamwissenschaftlerin Claudia Stodte nun vorlegt. Kenntnisreich, anschaulich und voller Sympathie, dabei niemals unkritisch, schreibt sie über ein Land, das die meisten Menschen im Westen eher mit Terrorismus als mit Tourismus verbinden. Insbesondere von der "Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen" legt die Autorin beredtes Zeugnis ab. Ihr Buch besticht durch eine exzellente Landeskunde und zahlreiche Kurzessays zur Kultur, Religion und Politik Irans und beschreibt auch solche Regionen und Städte, die jenseits der ohnehin schmalen Besucherströme gelegen sind. Lediglich die praktischen Informationen etwa zu Hotels oder Verkehrsmitteln sind etwas knapp ausgefallen. (N.K.)
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