IN DIESEM EINZIGARTIGEN BUCH ERZÄHLEN AUSSERGEWÖHNLICHE FRAUEN mit iranischen Wurzeln von ihrer Herkunft, ihren Werten und ihrer Suche nach Freiheit. Die feministische Revolution unter dem Motto Frau, Leben, Freiheit im Iran hat seit dem Herbst 2022 weltweit Solidarität hervorgerufen und diese Frauen sind ein Symbol des Kampfes für ein eigenbestimmtes Leben in Würde geworden. Sie laden ein, ihre fesselnden Geschichten zu entdecken, ihre Häuser zu besuchen und von ihren persönlichen Ritualen, von Poesie und Musik zu erfahren. Dieses Buch vereint Lebenshaltung, Stil und politisches Momentum zu einer einzigartigen Verbindung. Die Leser:innen tauchen ein in die Welt der Stärke, Schönheit und Liebe zum Leben. Es ist eine Hommage an die Kraft der weiblichen Kreation, des freien Lebens und des geschliffenen öffentlichen Wortes. Initiiert wurde das Projekt von der deutsch-iranischen Modemacherin Leyla Piedayesh aus Berlin, die mit der Autorin Stefanie von Wietersheim und der Fotografin Neda Rajabi Lebensläufe iranischer Frauen in Deutschland zeigen möchte - als Signal des Freiheitswillens der Frauen im Iran und über seine Grenzen hinaus.
"Erzählt werden Geschichten aus einer unerreichbaren Heimat." SZ
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.05.2024Iran lässt keine von ihnen los
Wie hält man die Verbindung zu einem Land, dessen Kultur einen geprägt hat, aber in das man nicht mehr reisen darf? Diese Frage durchzieht das Buch "Irans Töchter", in dem die Modedesignerin Leyla Piedayesh gemeinsam mit der Journalistin Stefanie von Wietersheim 19 Frauen porträtiert. Sie sind Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen oder Politikerinnen. Mache wurden in Iran geboren und mussten sich als Teenager im Exil zurechtfinden, andere kamen als Kinder eines persischen Elternteils erst spät mit der iranischen Kultur in Kontakt. Allen ist gemeinsam, dass sie das Schicksal des Landes tief bewegt, vor allem die Situation der Frauen, die mit dem Schlachtruf "Zan, Zengedi, Azadi" (Frau, Leben, Freiheit) für ein selbstbestimmtes Dasein kämpfen. "Iraner vergessen ihre Heimat überhaupt nicht, egal wo sie sind", sagt die Schauspielerin Jasmin Tabatabai, und auch wenn das schwierig nachzuprüfen ist, trifft es auf die porträtierten Frauen auf jeden Fall zu.
Ihre Solidarität mit den protestierenden Frauen in Iran führte die Protagonistinnen im Herbst 2022 zusammen, dieses Buch zeigt aber auch, was die Exiliranerinnen darüber hinaus verbindet: die Lyrik, die Musik, der Humor - vor allem aber das Essen: Die Liebe zur persischen Küche ist neben dem Engagement für einen demokratischen Wandel das wichtigste Bindeglied. So steuern alle 19 nicht nur ihre Lebensgeschichte und Perspektive auf das Land bei, sondern auch ihr Lieblingsrezept. Die Kenntnis der Sprache ist bei manchen verloren gegangen, der Geschmack nicht. "Das Land fehlt mir zwar", sagt die Berliner Künstlerin Maryam Keyhani, "aber ich lebe den Iran auch mit meinen Kindern, in den Mahlzeiten, die ich für sie zubereite." Auch die nächste Generation wird dieses Land nicht loslassen. JUDITH LEMBKE
Leyla Piedayesh (Hrsg.): "Irans Töchter". Callwey Verlag, München 2024. 272 Seiten. Gebunden, 29,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wie hält man die Verbindung zu einem Land, dessen Kultur einen geprägt hat, aber in das man nicht mehr reisen darf? Diese Frage durchzieht das Buch "Irans Töchter", in dem die Modedesignerin Leyla Piedayesh gemeinsam mit der Journalistin Stefanie von Wietersheim 19 Frauen porträtiert. Sie sind Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen oder Politikerinnen. Mache wurden in Iran geboren und mussten sich als Teenager im Exil zurechtfinden, andere kamen als Kinder eines persischen Elternteils erst spät mit der iranischen Kultur in Kontakt. Allen ist gemeinsam, dass sie das Schicksal des Landes tief bewegt, vor allem die Situation der Frauen, die mit dem Schlachtruf "Zan, Zengedi, Azadi" (Frau, Leben, Freiheit) für ein selbstbestimmtes Dasein kämpfen. "Iraner vergessen ihre Heimat überhaupt nicht, egal wo sie sind", sagt die Schauspielerin Jasmin Tabatabai, und auch wenn das schwierig nachzuprüfen ist, trifft es auf die porträtierten Frauen auf jeden Fall zu.
Ihre Solidarität mit den protestierenden Frauen in Iran führte die Protagonistinnen im Herbst 2022 zusammen, dieses Buch zeigt aber auch, was die Exiliranerinnen darüber hinaus verbindet: die Lyrik, die Musik, der Humor - vor allem aber das Essen: Die Liebe zur persischen Küche ist neben dem Engagement für einen demokratischen Wandel das wichtigste Bindeglied. So steuern alle 19 nicht nur ihre Lebensgeschichte und Perspektive auf das Land bei, sondern auch ihr Lieblingsrezept. Die Kenntnis der Sprache ist bei manchen verloren gegangen, der Geschmack nicht. "Das Land fehlt mir zwar", sagt die Berliner Künstlerin Maryam Keyhani, "aber ich lebe den Iran auch mit meinen Kindern, in den Mahlzeiten, die ich für sie zubereite." Auch die nächste Generation wird dieses Land nicht loslassen. JUDITH LEMBKE
Leyla Piedayesh (Hrsg.): "Irans Töchter". Callwey Verlag, München 2024. 272 Seiten. Gebunden, 29,95 Euro.
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